Hamburg. Bezirksamt bezeichnet den Zustand der Rasenfläche nach dem Konzert als „tadellos“. Abbau dauert noch bis Ende der Woche.

Nach dem größten Konzert seit 28 Jahren mit 82.000 Besuchern wird im Stadtpark aufgeräumt. Unzählige Gabelstapler transportieren am Montag die Hinterlassenschaften des Auftritts der Rolling Stones ab. Tribünenteile und Dixiklos werden auf Laster verladen, Platten, die den Rasen geschützt hatten, sind zum Abtransport aufgestapelt. Um die Logistik zu meistern, stehen etliche 40-Tonner bereit. Während die Konzertbühne bereits abgebaut ist und die Zuschauertribünen langsam, aber sicher verschwinden, wird der Backstagebereich am Ufer des Stadtparksees noch bis zum Ende der Woche stehen bleiben. Nach Schätzungen der Veranstalter sollen die letzten Spuren des Konzerts bis zum Wochenende verschwunden sein.

„Nach dem Rückbau der Platten auf dem Rasen und der Bühne werden nun die Zuschauertribünen abgebaut und die Fläche anschließend wieder freigegeben“, sagt Bernd Zerbien vom Konzertveranstalter Scorpio. Während die Bühne für das nächste Stones-Konzert in München derzeit schon wieder aufgebaut wird, lägen die Abbauarbeiten im Stadtpark gut im Zeitplan. „Jedenfalls so weit wir mit dem Hamburger Wetter planen können“, fügt Zerbien scherzend hinzu.

Rasen unter den Platten sieht gut aus

Eine positive Überraschung ist der Zustand des Rasens auf der Festwiese. Der Plan, das gesamte Konzertareal mit speziellen Platten abzudecken, um das Grün vor den 82.000 begeistert feiernden Stones-Fans zu schützen, ist aufgegangen. Entgegen einiger kritischen Erwartungen im Vorfeld sind keine größeren Schäden zu erkennen – der Rasen, der am Montag unter den Platten zum Vorschein kommt, sieht gut aus.

Darüber freut sich auch Jan-Peter Uentz-Kahn, Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Nord, der das Grün zusammen mit Bezirksamtsleiter Harald Rösler (SPD) und Stadtgrün-Experten bereits am Sonntag begutachtete. „Der Rasen wirkt tadellos“, sagt Uentz-Kahn. Auch seien besonders schützenswerte Anlagen des Parks extra umzäunt worden.

Die endgültige Übersicht über Spuren und Schäden des Konzertereignisses, etwa in den Randbereichen des Stadtparks, werde sich erst mit Ende der Abbauarbeiten am Donnerstagabend ergeben. Die ersten großen Teile der Festwiese sollen dann auch schnell wieder zur allgemeinen Nutzung freigegeben werden. Entstandene Schäden sollen zügig behoben werden. „Es gibt sicherlich von den Niederschlägen aufgeweichte Bereiche und Wege im Stadtpark, die durch die Vielzahl an Konzertbesuchern gelitten haben. Das muss man sich genau angucken“, sagt Uentz-Kahn. Insgesamt spricht er von einer erfreulichen und „hochprofessionellen Zusammenarbeit“ aller Beteiligten.

Lob für die Müllentsorgung der Stadtreinigung

Dazu zählt er auch die Stadtreinigung – denn die hat ganze Arbeit geleistet. Bereits am Sonntagnachmittag war kaum noch Müll auf dem Gelände zu sehen. Daran hat auch die gute Planung ihren Anteil, denn im Vorfeld wurden allein auf dem Konzertgelände rund 300 Mülleimer und sieben Müll-Container aufgestellt. Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung, sagt: „Uns kam natürlich entgegen, dass die Konzertbesucher keine Taschen mit auf das Gelände nehmen durften. Sonst wäre sicherlich mehr Müll entstanden. Allerdings waren wir trotzdem schon früh am Sonntagmorgen wieder im Einsatz.“

So wurden die anliegenden Straßen bereits unmittelbar nach dem Ende des Konzerts mit Kehrmaschinen gesäubert, ebenso wie die Zuschauertribünen und das Innengelände vor der Bühne. Drei Teams reinigten zudem mit Kehrmaschinen die An- und Abmarschwege der Konzertbesucher und das nähere Umfeld der Bus- und Bahnhaltestellen. Auch die Papierkörbe wurden vor und nach dem Konzert entleert. „Das ist ein kleiner Vorgriff auf das nächste Jahr“, erklärt Fiedler. Denn dann wird die Stadtreinigung im Auftrag des Senats die Reinigung aller Grünflächen der Hansestadt übernehmen. Im aktuellen Fall hat allerdings nicht der Steuerzahler, sondern der Konzertveranstalter die Stadtreinigung bezahlt. „Als größter Entsorgungsfachbetrieb in Hamburg sind wir natürlich geeignet für solche Aufgaben“, sagt Fiedler.

Die Endreinigung des Gebiets rund um den Stadtpark soll am Sonnabend beginnen. Danach soll die Festwiese den Hamburgern wieder komplett zur Verfügung stehen – ein ähnlich großes Konzert im Stadtpark ist zunächst nicht geplant.