Hamburg. Barmbeker Polizeidirektor leitet den Einsatz rund um den Stadtpark. Die Rolling Stones sind nicht Krauses erster brisanter Auftrag.
Die Rolling Stones und die Polizei - über diese vielfältige Beziehung kann man Bücher schreiben. Razzien in den Sechzigern und drohende Haftstrafen wegen Drogenbesitzes, öffentlichkeitswirksame Festnahme des heroinabhängigen Keith Richards 1977 in einem Hotel in Toronto, Prügeleien zwischen wildgewordenen Fans und Beamten in Großbritannien, den USA, Hamburg…
Die Vergangenheit der "Greatest Rock ‚n' Roll Band in theWorld" war nicht nur ruhmreich. Bei ihrem Auftritt in Hamburg am Sonnabend geht es jetzt vor allem darum, die Herren zwischen 70 (Ron Wood) und 76 Jahren (Charlie Watts) sowie ihre Fans zu schützen und allen ein großes Happening zu ermöglichen. Mit diesem Auftrag ist der Polizeidirektor Matthias Krause vom Polizeikommissariat 31 in Barmbek betraut. Er sorgt mit seinen Mitarbeitern für die Sicherheit der größten Show, die Hamburg in diesen Tagen zu bieten hat.
Privat bevorzugt er Oldies
Krause (59) ist drahtig dank Joggen, Fitness und Ju Jutsu. Privat bevorzugt er Oldies: Stones, Beatles, Beach Boys und andere. Er freut sich darüber, "dass in Hamburg ein solch tolles Event möglich ist". Auch wenn ihn das monatelange Vorarbeit kostet. Am Konzerttag wird er von morgens an, wenn die Otto-Wels-Straße gesperrt wird, im Einsatz sein. Krause sagt, es gehe darum, die komplexen Anforderungen zu erfüllen. Die Routine von 39 Jahren bei der Hamburger Polizei helfe dabei enorm.
So hat er sich in seiner beruflichen Laufbahn schon häufig besonderen Anforderungen stellen müssen, zuletzt in der Fuhlsbüttler Straße, seinem Revier, als ein Mann in einem Supermarkt und auf seiner anschließenden Flucht auf mehrere Menschen eingestochen hat. Auch hier hatte der Polizeidirektor die Einsatzleitung.
Seine Berufsauffassung wird der gebürtige Lübecker, der heute in Sasel wohnt, auch an seine Tochter (28) weitergeben, die zur Zeit ein Studium zur Kommissarin an der Polizeiakademie absolviert.