Hamburg. Aufwendige Sanierung notwendig: Die Kosten werden auf mehr als eine Million Euro geschätzt. Handwerker schuld am Schaden?

Das Foyer des Kleinen Saals der Elbphilharmonie ist durch ausgelaufenes Heizungswasser schwer beschädigt worden und muss aufwendig saniert werden. Betroffen sind der Holzfußboden sowie Dämmung und Mauerwerk.

Wegen der Arbeiten wollen die Verantwortlichen der Elbphilharmonie sowie die Hamburger Kulturbehörde in der kommenden Woche bekannt geben, ob bzw. wie viele Konzerte ausfallen müssen. Kulturbehördensprecher Enno Isermann bestätigte dem Abendblatt den Vorfall und weist darauf hin, dass es für eine Woche zu Beeinträchtigungen im Betrieb kommen könne. Ab heute beginnt in der Elbphilharmonie wieder der reguläre Spielbetrieb nach der Sommerpause.

Isermann bestätigte einen Bericht der "Bild", wonach sich der Wasserschaden bereits in der Nacht zum 28. April ereignet hat. Aus einem Nebenraum des Kleinen Saals, in dem ein abgeschraubter Heizkörper lag, quollen große Mengen Wasser aus einem offenen Rohr und verteilten sich auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern. Das Wasser drang auch in die Dämmung der Wände und das Mauerwerk ein. Ursächlich sei offenbar menschliches Versagen, für Sabotage gebe es keinerlei Hinweise, so Isermann.

Schimmel macht Sanierung notwendig

Zunächst wurde der Vorfall nicht kommuniziert, der Wasserschaden nachts durch Trocknungsgebläse vorläufig behoben. "Nach einer Trocknungsperiode von 6 Wochen wurde die Dämmung planmäßig auf Schimmelbefall untersucht. Dabei wurde eine Belastung festgestellt", sagte Isermann dem Abendblatt. Einzige Lösung: Der belastete Boden musste raus, die Wände aufwendig gereinigt werden. Das geschah laut Isermann während der Sommerpause. Die Schimmelbelastung sei inzwischen wieder vollkommen entfernt. Die vollständige Sanierung soll voraussichtlich noch bis Ende November andauern.

Ab kommender Woche sollen nun der neue Boden verlegt und auch die Wände wieder hergerichtet werden. Dabei kann es zu Beeinträchtigungen des Konzertbetriebes im Kleinen Saal kommen. Zur Dimension wollen sich die Verantwortlichen der Elbphilharmonie sowie die Kulturbehörde in der kommenden Woche konkreter äußern.

Die Schadenssumme, die von einer Versicherung getragen wird, soll im siebenstelligen Bereich liegen. Sprecher Isermann: "Es ist allerdings kein Versicherungsfall für die Stadt". Die genaue Schuldfrage sei aber noch in der Klärung.