Hamburg. Hamburger Optikerkette steigert im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn. Expansion schreitet voran, besonders in Italien.
Trotz wachsender Konkurrenz im Internet hat die Hamburger Optikerkette Fielmann im ersten Halbjahr 2017 mehr Brillen verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Absatz um 2,2 Prozent auf 4,01 Millionen Brillen. Der Konzernumsatz stieg um 5,3 Prozent auf 695,4 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Vor Steuern verdiente der MDAX-Konzern 123,6 Millionen. Das ist ein Plus von sechs Prozent. Der Halbjahresüberschuss lag bei 87,7 Millionen Euro. Damit hätten sich die Erwartungen erfüllt, hieß es.
Im zweiten Quartal schwächte sich das Umsatzplus beim Marktführer nach dem starken Start 2017 etwas ab. Zwischen Anfang April und Ende Juni betrug der Konzernumsatz 353,5 Millionen Euro (plus 2,7 Prozent). Beim Ergebnis trat Fielmann mit 63 Millionen Euro nach 62,6 Millionen Euro vor Steuern nahezu auf der Stelle. Hintergrund ist, dass das Unternehmen kräftig in sein Filialnetz investiert. Unter anderem eröffneten die Hamburger in Italien fünf neue Standorte. Insgesamt gibt es 711 Fielmann-Niederlassungen, elf mehr als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist weiter gestiegen: auf 17.862, darunter 2924 Auszubildende.
Jede zweite Brille in Deutschland kommt von Fielmann
Das Unternehmen verkauft in Deutschland etwa jede zweite Brille, außerdem Kontaktlinsen und Hörgeräte. Und die Optikerkette will wachsen. „Fielmann expandiert weiter, wird zusätzliche Niederlassungen eröffnen, bestehende vergrößern und in bessere Lagen umziehen“, hieß es.
Die Analysten bewerteten die Halbjahreszahlen unterschiedlich. Die Commerzbank riet zum Aktienkauf bei einem Kursziel von 77 Euro. „Mit drei Verkaufstagen weniger ist der Umsatz in der Berichtsperiode den Erwartungen entsprechend ausgefallen“, sagte Analyst Oliver Metzger. Für die zweite Jahreshälfte rechnet er mit etwas mehr Dynamik – auch, weil die Expansion in Italien voranschreite. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung dagegen auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 57 Euro belassen.
Für das Geschäftsjahr 2016 hatte Fielmann seinen Aktionären eine Dividende von 1,80 Euro pro Aktie ausgezahlt. Am Donnerstagnachmittag legte das Papier an der Frankfurter Börse um gut ein Prozent zu und erreichte einen Wert von knapp 70 Euro.