Hamburg. Countdown zur Eröffnung des stärksten Röntgenlasers der Welt beginnt heute mit einer Lichtshow in der Innenstadt.

Am Freitag wird er feierlich eröffnet: Der 3,4 Kilometer Röntgenlaser European XFEL, der unter der Erde zwischen Bahrenfeld und Schenefeld verläuft. Um die Hamburger auf die neue Forschungseinrichtung aufmerksam zu machen, beginnt schon heute Abend eine Licht- und Lasershow.

Die Elbphilharmonie wird grüne Laserstrahlen nach Schenefeld schicken und eine Willkommensbotschaft an den Kaispeicher werfen. Mit einem LaserGruß beteiligen sich zudem die Universität Hamburg, die HAW Hamburg, die Wissenschaftsbehörde und das Planetarium. Auch in Schenefeld beim European XFEL soll es leuchten. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und der Direktor des European XFEL, Robert Feidenhans’l, werden das Licht offiziell einschalten.

Super­mikroskop und Hochleistungskamera

Der European XFEL ist Super­mikroskop und Hochleistungskamera in einem. Mit den extrem hellen und kurzen Röntgenblitzen, die das Instrument erzeugen wird, wollen Forscher aus aller Welt etwa winzige biologische Strukturen sichtbar machen und ultraschnelle chemische Prozesse filmen: bis auf die Ebene von Atomen – Teilchen, die zehn Millionen Mal kleiner sind als ein Millimeter. Die Erkenntnisse könnten helfen, Medikamente, kleinere Datenspeicher und effizientere Katalysatoren zu entwickeln, heißt es. Wenn im September die Experimente starten, soll der Röntgenlaser das weltweit beste Instrument seiner Art sein.

Mit dem aktuellen Topmodell LCLS in Stanford erzeugen Forscher 120 Lichtblitze pro Sekunde – bis zu 27.000 Lichtblitze pro Sekunde soll der European XFEL schaffen. Damit sollen sich Messungen in wenigen Tagen bewältigen lassen, die in Stanford heute Wochen dauern. Das European XFEL hat 1,5 Milliarden Euro gekostet, zusammengetragen von elf Ländern. Deutschland hat mit rund 760 Millionen Euro den Löwenanteil übernommen. (mha)