Hamburg . Wissenschaftler aus aller Welt können jetzt Vorschläge für erste Experimente in der Anlage in Schenfeld bei Hamburg machen.
Die neue Röntgenlaseranlage European XFEL in Schenefeld bei Hamburg bereitet sich auf den wissenschaftlichen Alltagsbetrieb vor. Wissenschaftler aus aller Welt könnten Vorschläge für erste Experimente machen und „Strahlzeit“ bei der internationalen Forschungseinrichtung beantragen, teilte ein Sprecher mit.
Super-Kamera mit bis zu 27.000 Röntgenlaserblitzen
Der European XFEL soll eine Art Super-Kamera mit bis zu 27.000 Röntgenlaserblitzen pro Sekunde sein. Die Anlage befindet sich in einem 3,4 Kilometer langen Tunnel, der vom Gelände des Deutschen Elektronen-Synchrotrons in Hamburg-Bahrenfeld bis zur Experimentierhalle in Schenefeld reicht. Im Herbst dieses Jahres sollen zunächst zwei der geplanten sechs Instrumente für Experimente zur Verfügung stehen.
Das eine mit dem Namen FXE (Femtosecond X-ray Experiments) werde die Herstellung von Molekülfilmen ermöglichen, die Reaktionsschritte auf molekularer und atomarer Ebene zeigen sollen. Wissenschaftler hoffen, damit etwa Krankheitsprozesse zu erforschen oder chemische Verfahren verbessern zu können.
Untersuchung biolgischer Strukturen
Das zweite Instrument SPB/SFX (Single Particles, Clusters and Biomolecules and Serial Femtosecond Crystallography) ist auf die Untersuchung von biologischen Strukturen spezialisiert. Wenn Forscher die Details der atomaren Struktur von Biomolekülen kennen, könnten sie beispielsweise neue Medikamente und Therapien entwickeln. Für die Untersuchung reichen bereits sehr kleine und vergleichsweise schnell zu züchtende Kristalle von Biomolekülen.