Hamburg. Rot-Grün bringt dafür einen Antrag in die Bürgerschaft ein. 335.000 Euro sollen für das Freibad bereitgestellt werden.

Betreten erwünscht – das Freibad im Stadtpark soll noch schöner und leichter zugänglich werden. Auf Initiative von Christiane Blömeke, sportpolitische Sprecherin der Grünen, wird am 13. September ein Antrag in der Brügerschaft eingebracht, der die Sanierung der historischen Treppenanlage vorsieht.

Blömeke, die häufig im Stadtpark-Bad schwimmt, stört sich schon lange daran, dass die Verbindung des vorderen Teils zu den Umkleiden in den vergangenen Jahren nicht barrierefrei zugänglich war. „Für Menschen mit Behinderung oder Familien mit Kinderwagen ist dies sehr schwierig zu meistern.“

So sah der Stadtparksee in den 1950er-Jahren aus: Im Hintergrund steht die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte Stadthalle. Darunter ist die Treppe zu sehen, die 2018 saniert werden soll.
So sah der Stadtparksee in den 1950er-Jahren aus: Im Hintergrund steht die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte Stadthalle. Darunter ist die Treppe zu sehen, die 2018 saniert werden soll. © Bäderland

Gemeinsam mit Dorothee Martin, Wahlkreisabgeordnete der SPD-Bürgerschaftsfraktion, setzt sich die Sprecherin dafür ein, den Originalzustand der Treppen wiederherzustellen, die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurden. Somit würde nicht nur die „wunderschöne geschwungene Treppe“ (Blömeke) weitergeführt, sondern auch der provisorische Holzsteg ersetzt und ein barrierefreier Zugang zu den Umkleidekabinen und damit zu dem hinteren Teil des Freibads ermöglicht. „Damit stellen wir ein Stück Geschichte Hamburgs wieder her und heilen eine Wunde des Stadtparks“, sagt Dorothee Martin.

Geld für das Stadtparkbad steht bereit

Blömeke ist optimistisch, dass der Antrag durchgeht: „Ich habe mit den Regierungsfraktionen und den zuständigen Behörden gesprochen und sehe auch keinen Grund, warum jemand etwas gegen dieses Verschönerungsprojekt haben sollte. Mit den Mitteln sanieren wir nicht nur das Bad, sondern investieren in die Zukunft dieses einzigartigen Erholungsortes für ganz Hamburg.“ 200.000 Euro sollen aus dem Sanierungsfonds bereitgestellt werden, 50.000 Euro stellt Betreiber Bäderland zur Verfügung. Die Umweltbehörde will rund 85.000 Euro beisteuern. Insgesamt stehen somit 335.000 Euro bereit.

Dass das Bad schon in der kommenden Freibad-Saison in neuem Glanz erstrahlt, ist allerdings unrealistisch. Michael Dietel, Sprecher von Bäderland: „Bis das Geld beantragt und die Baupläne genehmigt worden sind, können Monate vergehen. Wir rechnen damit, dass wir direkt nach der nächsten Freibad-Saison, also ab Anfang September 2018, mit den Arbeiten beginnen können.“

Laut Dietel seien diese schließlich nicht „funktional, sondern kosmetisch. Wegen eines solchen optischen Makels wollen wir nichts über’s Knie brechen. Außerdem sollen die Gäste beim Baden keinerlei Beeinträchtigung haben.“ Die Sanierung wird also voraussichtlich zur Saison 2019 abgeschlossen sein.

Geschichte soll Besuchern bewusst gemacht werden

Bereits 2014 wurden das große Planschbecken und der dazugehörige Kinderspielplatz des Stadtpark-Bads für 1,7 Millionen Euro saniert – rechtzeitig zum 100. Jubiläum des Stadtparks. Heiko Grunert brachte im selben Jahr das Buch „Betreten erwünscht – Hundert Jahre Hamburger Stadtpark“ heraus. Es zeigt viele historische Fotos, etwa der Stadthalle, einst Norddeutschlands größte Gaststätte.

Zusammen mit dem 1937 eröffneten Freibad gehörte die Stadthalle zu einem historischen Gebäudekomplex, an die heute nur noch der Wall erinnert. Christiane Blömeke: „Ich würde mir wünschen, dass den Besuchern in Zusammenhang mit der Sanierung die Geschichte dieses besonderen Ortes bewusst gemacht wird. Das Stadtpark-Bad ist schließlich einmalig in Deutschland.“