Hafencity. Das Kreuzfahrtschiff „Queen Mary 2“ drehte eine Ehrenrunde um die Elbphilharmonie. Es war die erste Begegnung der beiden Hamburg-Stars.
Auf dieses Bild hatten die Schaulustigen gewartet: Die „Queen Mary 2“ vereint mit der Elbphilharmonie, Schiff und Konzerthaus Seite an Seite, die Spitzen nach Westen gerichtet und von Weitem quasi gleich hoch. „Die beiden passen sehr gut zusammen“, befand dann auch Rainer Rath. Mit seiner Ehefrau Angelika und zahlreichen weiteren Zuschauern genoss der Hamburger den Anblick, als die „Königin der Meere“ das erste Mal seit der Eröffnung an Hamburgs neuem Wahrzeichen vorbeischipperte.
Es war das Finale einer besonderen Ehrenrunde: Gegen 17 Uhr war die „Queen Mary 2“ vom Terminal auf Steinwerder gestartet und zunächst ein Stück Richtung Westen gefahren, um im Vorhafen gegenüber von der Großen Elbstraße in Altona zu drehen. Von dort ging es wieder zurück und vorbei an den Landungsbrücken Richtung HafenCity, wo der Atlantikliner hinter der Elbphilharmonie noch einmal eine Drehung hinlegte. Im Anschluss ging es erneut an den Landungsbrücken vorbei raus aus Hamburg. Nächster Stopp wird Bergen in Norwegen sein.
Unter den Schaulustigen an den Landungsbrücken war auch Patrick Sandherr. Der gebürtige Frankfurter lebt erst seit sechs Wochen in Hamburg, beinahe täglich schnuppert er Hafenluft, „aber so viele Menschen habe ich im Hafen noch nicht gesehen“, sagte der 24-Jährige. Als gelernter Maschinenbauer würden ihn große Dampfer beeindrucken. Und groß ist die „Queen Mary 2“ in der Tat: 345 Meter lang, 41 Meter breit und 72 Meter hoch. Auch wenn die Elbphilharmonie sie dennoch überragt, das Konzerthaus misst an der höchsten Stelle 110 Meter.
Zur Feier gibt es Sekt
Beeindruckt war auch Anne Berga-Grenzer. Obwohl die Hamburgerin den Luxusliners schon etwa zehnmal gesehen hat, stand sie bereits seit 15 Uhr an den Landungsbrücken. Sogar Sekt für den besonderen Moment mitgebracht hatten Karin und Hans-Peter Schwehr. Das Ehepaar aus Freiburg war zu Besuch in Hamburg und zum ersten Mal am Hafen. „Das ganze Spektakel ist schon etwas Besonderes“, sagte Karin Schwehr.
Als die „Queen Mary 2“ gegen 17.40 Uhr zum ersten Mal die Landungsbrücken passierte, zückten viele Zuschauer ihre Smartphones. Überall blitzten Kameralichter. „Es ist schon beeindruckend, wenn solch ein riesiges Schiff sich durch einen vermeintlich kleinen Hafen zwängt“, sagte Gertrud Vogel. Gemeinsam mit Susanne Friederichs besuchte die Bremern für einen Tag die Hansestadt. Dass die „Queen Mary 2“ zu Besuch war, wussten die Freundinnen gar nicht: „Wir hatten uns schon gewundert, warum hier so viele Leute stehen.“
Hunderte verfolgen das Spektakel
Von den Landungsbrücken folgten Hunderte Menschen dem Luxusliner an Land in Richtung Elbphilharmonie, wo das Schiff gegen 18 Uhr wendete. Auch hier standen bereits zahlreiche Schaulustige auf der Plattform. Als das Schiffshorn ertönte, jubelten die Zuschauer der „Königin“ begeistert zu – und viele Schiffsgäste winkten zurück. „Ich bin kein Fan von Schiffen, aber die ,Queen Mary 2’ ist einfach sehr imposant“, gestand die Schweizerin Celine Obrecht.
Nach der zweiten 180-Grad-Drehung dampfte die „Queen Mary 2“ mit Kurs auf die Nordsee dann erneut an den Landungsbrücken vorbei. Dort fotografierte Markus Widmann das Finale der besonderen Hafenrundfahrt für seine Ehefrau. „Ich bin ein großer Fan und habe die Queen Mary 2 jetzt bereits zum sechsten Mal gesehen“, sagte Anja Widmann. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Das Ehepaar aus Baden-Württemberg urlaubt zurzeit in Büsum. Für ihre „große Liebe“ waren sie extra für einen Tag nach Hamburg gereist.