Hamburg. Zertifizierung als Reaktion auf Fälle, in denen Kinder, die unter Aufsicht der Behörden standen, misshandelt oder getötet wurden.
Diese Nachricht klingt kurios, hat aber einen ernsten Hintergrund: Die Hamburger Jugendhilfe ist am Montag offiziell vom TÜV zertifiziert worden – als erste in Deutschland. Eine Reaktion auf diverse Fälle, in denen Kinder misshandelt oder getötet wurden, obwohl sie unter Aufsicht der Behörden standen.
Nachdem die Sozialbehörde schon 2015 exakt festgelegt hatte, welcher Mitarbeiter wann welchen Schritt zu tun hat, um solche Fälle zu verhindern, wurde dieses „Qualitätsmanagement-System“ (QMS) nun von Sozialexperten des TÜV Nord für gut befunden. „Uns war nach den schlimmen Vorfällen klar, dass es nicht neuer Regeln bedurfte, sondern dass wir sicherstellen mussten, dass die vorhandenen Regeln auch eingehalten werden“, sagte Sozial-Staatsrat Jan Pörksen (SPD). Er zeigte sich erfreut, dass auch die Sozialexperten des TÜV von der Wirksamkeit der Abläufe überzeugt seien und diesen ihr Siegel verliehen haben.