Hamburg. Die Zahl der Flüge in der letzten Tagesstunde sollte abgebaut werden. Erfolge sind in der Statistik unterm Strich kaum erkennbar.

Im Frühjahr 2016 hatte der Hamburger Flughafen die Pünktlichkeitsoffensive gestartet. Das Ziel: Durch Absprachen mit den Fluglinien sollte die Zahl der Flüge in der letzten Tagesstunde abgebaut werden. Erfolge sind in der Statistik unterm Strich kaum erkennbar. Im Juli erreichte die Zahl der Flugbewegungen zwischen 23 und 24 Uhr mit 181 einen Höchstwert seit dem Start der Initiative.

Das waren etwa doppelt so viele wie im Zehnjahresschnitt und 47 mehr als im Juni, zeigt der Monatsbericht von Hamburg Airport. In den vergangenen drei Monaten waren es insgesamt 405 Starts und Landungen vor Mitternacht – 82 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Flugbetrieb zwischen 6 und 23 Uhr vorgesehen

Planmäßiger Flugbetrieb ist in Fuhlsbüttel zwischen 6 und 23 Uhr vorgesehen. „Nur bei nachweislich unvermeidbaren Verspätungen dürfen einzelne, gewerbliche Linienflüge noch bis 24 Uhr starten und landen“, heißt es im Monatsbericht. Im Juli hätten Unwetter in Europa den Luftverkehr massiv behindert.

Bei Gewitter dürfen beispielsweise die Mitarbeiter der Gepäckabfertigung aus Sicherheitsgründen nicht an den Jets Koffer aus- und einladen. Bei den möglichst kurz getakteten Standzeiten kann dies zu Verzögerungen führen, die sich im Tagesablauf aufschaukeln. So gaben zwei Drittel der Fluglinien als Verspätungsgrund die Tagesrotation an. Danach folgte das Wetter mit 18 Prozent.

Einhalten der gesetzlichen Nachtruhe gefordert

Initiativen von Anwohnern der Einflugschneisen fordern ein Ende der Verspätungen und das Einhalten der gesetzlichen Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr. Der Flughafen verweist hingegen auf die Notwendigkeit der „Verspätungsregel“. Als Beispiel führt er eine am 23. Juli auf Sizilien zu spät gestartete Maschine an, die nach 24 Uhr keine Landeerlaubnis mehr in Hamburg erhielt. Die 150 Passagiere mussten in Rostock-Laage im Terminal übernachten und kamen erst am nächsten Morgen in die Hansestadt.

Weiter zu legte der Airport bei den Passagierzahlen. 1,76 Millionen Menschen flogen im Juli von und nach Fuhlsbüttel. Das war ein Plus von 8,6 Prozent zum Juli 2016. Wegen einer besseren Auslastung und größerer Jets sei die ­Zahl der Starts und Landungen dabei um­­­­ ­1,3 Prozent zurückgegangen.