Hamburg. Germanwings führt die Rangliste der Verspätungsflüge zwischen 23.00 und 24.00 Uhr an. Pünktlichkeitsoffensive sei ein “Totalausfall“.
Die vor rund einem Jahr gestartete freiwillige Pünktlichkeitsoffensive am Hamburger Flughafen ist nach Ansicht der Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW) ein Totalausfall. So führten ausgerechnet jene Fluggesellschaften die Liste der Starts und Landungen nach 23.00 Uhr an, die sich freiwillig dazu verpflichtet hätten, möglichst nicht gegen das Nachtflugverbot zu verstoßen, kritisierte BAW-Sprecher und Sprecher des länderübergreifenden Arbeitskreis Luftverkehr bei der Umweltorganisation BUND, Martin Mosel, am Mittwoch. Zuvor hatte Umweltsenator Jens Kerstan bereits Defizite bei der Durchsetzung des Nachtflugverbots am Airport Helmut Schmidt eingeräumt. „Da sind wir im Moment noch nicht gut genug“, sagte der Grünen-Politiker.
Nach Angaben der Initiative führt Germanwings die Rangliste der Verspätungsflüge zwischen 23.00 und 24.00 Uhr im Jahr 2016 mit 159 Landungen und 14 Starts an, gefolgt von Air Berlin mit 133 Landungen und 13 Starts. Easyjet komme auf 126 verspätete Nachtflüge. Ärgerlich sind aus Sicht der Initiative insbesondere die Starts. Vor allem Easyjet sei unzuverlässig. „Insofern wäre der entsprechende Slot daher zu entziehen, zumal sich das Verspätungsdebakel dieser Fluggesellschaft im Jahr 2017 ungeniert fortsetzt“, erklärte Mosel.