Hamburg. Bei den Frauen sicherte sich die Darmstädterin Daniela Sämmler den Sieg. Noch immer sind Athleten unterwegs.

Der südafrikanische Triathlet James Cunnama hat die Ironman-Premiere in Hamburg gewonnen. Der 34-Jährige siegte am Sonntag nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen mit einer Zeit von 8:00:36 Stunden. Zweiter in der Hansestadt wurde der Darmstädter Horst Reichel (8:22:27), Dritter der Koblenzer Markus Fachbach (8:25:36).

Bei den Frauen sicherte sich Daniela Sämmler den Sieg. Die 29 Jahre alte Darmstädterin benötigte 9:07:49 Stunden. Die Österreicherin Eva Wutti (9:23:35) wurde Zweite. Die Profis waren um 6.40 Uhr am Sonntagmorgen gestartet. Nur zehn Minuten später starteten die Altersklassenathleten.

Der erste Streckenabschnitt verläuft von der Binnenalster unter der Lombards- und Kennedybrücke hindurch in die Außenalster und zurück. Nach 2,6 Kilometern erfolgt ein kurzer Landgang am Jungfernstieg. Anschließend geht es für eine kleinere Runde wieder in die Binnenalster. Über eine Treppe gegenüber den ­Alsterakarden geht es hoch auf den Rathausmarkt.

Windschattenfahren ist verboten

Nach der Wechselzone gilt es, 180,2 Kilometer auf dem Rad zu bewältigen. Besonders hart: Windschattenfahren ist verboten. Widersetzt sich ein Athlet den strengen Regeln des Ironmans, erhält er eine Zeitstrafe oder wird disqualifiziert. Gleich zweimal muss die Strecke, die über die Köhlbrandbrücke bis nach Buchholz in der Nordheide führt, absolviert werden.

Als wäre der Ironman bis dahin nicht schon anstrengend genug, schließt er mit einem Marathonlauf über 42,195 Kilometer ab. Vier klassische Joggingrunden um die Binnen- und Außenalster müssen die Athleten laufen, bevor sie auf den Rathausmarkt in den Zielbereich einbiegen. Um 23 Uhr werden die letzten Teilnehmer erwartet – danach ist Schluss, die Zeit wird nicht mehr gestoppt. „Es geht nicht darum, die Strecke in einer Spitzenzeit zu bewältigen“, sagt Björn Steinmetz, Geschäftsführer von Ironman Germany. Vielmehr verdiene es allerhöchsten Respekt, überhaupt im Ziel anzukommen. Der Geschäftsführer verspricht: „Die Teilnehmer werden zu Tränen gerührt sein.“

Der Langdistanz-Triathlon war seit Wochen ausverkauft. 2500 Teilnehmer aus aller Welt reisten an, unter ihnen auch rund 90 Profis. Von 18 bis 79 Jahre ist jede Altersgruppe vertreten. „Der Ironman ist nach Marathon, Triathlon und Cyclassics das letzte Format, das der Stadt in ihrem Ausdauersport-Profil noch gefehlt hat“, sagt Steinmetz. „Die vier wichtigsten Veranstaltungen in einer Stadt auszutragen ist ein weltweites Alleinstellungsmerkmal. Darauf kann Hamburg stolz sein.“ Mindestens bis 2018 bleibt die mit 80.000 US-Dollar (rund 68.000 Euro) dotierte Veranstaltung in der Stadt.

Für die Rennstrecken des Sportevents wurden im gesamten Stadtgebiet Sperrungen vorgenommen.

+++ Diese Straßen werden gesperrt +++

Der Ironman ist einer der Qualifikationswettkämpfe für das Rennen auf Hawaii. Der erste Wettbewerb über die Langdistanz im Triathlon fand 1978 auf der Pazifikinsel statt und daher ist eine Startnummer für den Wettkampf auf dem Archipel besonders begehrt. In Hamburg stehen Hobbyathleten 40 Qualifikationsplätze für die Langdistanz im Pazifik zur Verfügung. Die Profis können sich für die Weltmeisterschaften separat über das Kona Pro Ranking System (KPR) qualifizieren. Der Sieger und die Siegerinnen in der Elbmetropole erhalten jeweils 2000 Punkte, jeder weitere Platzierte eine entsprechend niedrigere Anzahl.

Zum Vergleich: An den Sieger von Hawaii werden 8000 Punkte verteilt, in Frankfurt, Texas, Florianópolis, Cairns und Port Elizabeth gibt es jeweils 4000 und bei den restlichen Ironman-Veranstaltungen entweder 1000 oder 2000 Punkte. Insgesamt veranstaltet die Firma Ironman weltweit 220 Wettkämpfe, 47 in Europa. Die besten fünf Ergebnisse werden addiert. Die Punkte des Ironmans auf Hawaii bleiben für das Folgejahr bestehen. Auf diese Weise qualifizieren sich die schnellsten 40 männlichen und 28 weiblichen Athleten für das Saisonhighlight auf „Big Island“.