Hamburg. Brammerfläche an Max-Brauer-Allee wird wohl doch nicht ausgeschrieben. Bezirkspolitiker fordern Platz für Strandbar und Clubs.

Die sogenannte Brammerfläche direkt an der Max-Brauer-Allee in Altona gilt als letztes größeres städtisches Grundstück im begehrten Schanzenviertel, das noch nicht bebaut ist. Der Bauwagenplatz Zomia hat auf der brachen Gewerbefläche sein Quartier und auch der Beach-Club Central Park. Eigentlich sollte dort bald eine bunte, vielfältige Bebauung entstehen: Ein Neubau mit Platz für die Clubs von der nahen Sternbrücke, für den dortigen Beach-Club und mit Raum für kleinteiliges Gewerbe sowie Kita und Sozialwohnungen. So hatte es ein Bürger­begehren gefordert. Und so war auch die Forderung der Bezirkspolitik.

Doch nun kommt alles anders. Nachdem die Finanzbehörde vor zwei Jahren zunächst das Ausschreibungsverfahren überraschend wieder unterbrochen hatte, weil das Grundstück in den nächsten Jahren von der Bahn als Bauplatz für die Sanierung der Sternbrücke benötigt wird, kommt nun für interessierte Planer der nächste Dämpfer. Nach Abendblatt-Informationen gibt es jetzt einen Senatsbeschluss, dass nach der Brückensanierung nun das städtische Wohnungsunternehmen Saga den Zuschlag bekommen soll. Die bisherigen Bieter mit ihren vielfältigen Vorstellungen wären damit ausgebootet.

Zusätzliche Sportflächen gefordert

Allerdings bereitet der Bezirk Altona derzeit einen sogenannten Letter of Intent vor, der wie in einem Vertrag mit der Saga festschreiben soll, was dort alles gebaut wird. Und in diesem Schriftstück sollen „möglichst viele der ursprünglichen Ideen“ aufgenommen werden, sagt etwa der Grünen-Politiker Christian Trede. Zum Beispiel, dass dort Platz für die Musikclubs der Sternbrücke geschaffen wird. Ob es aber auch Platz für einen Beach-Club auf dem Dach – wie in einem Konzept beschrieben – geben wird, dürfte fraglich sein. „Wir werden aber sehr genau hingucken, das ist immerhin die letzte wertvolle Fläche in der Schanze“, sagt Trede.

Ähnlich ist die Einschätzung des Altonaer CDU-Politikers Sven Hielscher, der auch zusätzliche Sportflächen fordert. In dem Letter of Intent, so meint er, könnten viele alte Forderungen aus dem Bezirk verwirklicht werden. Allerdings musste der Bezirk schon einmal gegenüber den Senatsbehörden zurückstecken. Ursprünglich plädierten Bezirkspolitiker für ein Konzept, das zwei Projektentwickler auf Grundlage der Anwohnerforderungen entwickelt hatten. Doch statt das Grundstück ihnen anhandzugeben, entschied sich die Finanzbehörde für eine Ausschreibung – die nun wieder hinfällig wird.