Hamburg. Laut einer Handelskammer-Umfrage sind viele Unternehmen unzufrieden mit der Geschwindigkeit der digitalen Verbindungen in Hamburg.

Für gut 80 Prozent der Hamburger Unternehmen ist ein moderner, schneller Internetanschluss wichtig - aber knapp die Hälfte der Betriebe in der Hansestadt sind unzufrieden mit ihren digitalen Möglichkeiten. Das hat jetzt eine Umfrage der Handelskammer Hamburg ergeben. Und die Folgen könnten drastisch sein für die Hansestadt: "Die aktuelle Internetverbindung zwingt uns bei dem jetzigen Wachstum bald zum Standortwechsel", zitiert die Kammer beispielsweise Sebastian Freitag, Geschäftsführer der team-sped Seehafenspedition GmbH in Billbrook. Beispielhaft auch die Einschätzung der Firma OAM Baustoffe auf der Veddel. Eine zügige und stabile Vernetzung der Standorte in Hamburg und Schleswig-Holstein sei mit der aktuellen Intenetleistung in Hamburg nicht umsetzbar, sagt der Kammer zufolge Geschäftsführer Ulf Tolle.

Hintergrund der Umfrage ist ein Breitband-Förderprogramm der Stadt, das flächendeckend eine Leistungsfähigkeit von 50 Mbit/s im Download ermöglichen soll. Allerdings zeige die Umfage, dass heute bereits 85 Prozent der befragten Unternehmen diese Bandbreite benötigen, heißt es in einer Mitteilung der Kammer; in drei bis fünf Jahren würden es sogar 96 Prozent sein. Und mehr als die Hälfte der Firmen bräuchten eigentlich schon jetzt sogar 100 Mbit/s.

Handelskammer fordert Glasfaser für alle Gewerbegebiete

Handelskammer-Präses Tobias Bergmann fordert daher, dass bei einem Ausbau von Gewerbegebieten in Hamburg im Rahmen der Förderung schon jetzt "mindestens" 100 Mbit/s verpflichtend sein müssten. "Und zwar im Download wie im Upload", so Bergmann,. Ein weiteres Förderprogramm müsse zudem sicher stellen, dass alle Hamburger Gewerbegebiete bis 2020 mit Glasfaserkabeln versorgt sind und so noch bessere Bandbreiten möglich werden. Das sei wichtig, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts Hamburg zu sichern, sagt Bergmann.