Hamburg. Zahlreiche Ketten haben den Stadtteil für sich entdeckt. Die Hotels Hilton und Holiday Inn eröffnen in Kürze.
Weltweit agierende Hotelketten entdecken den Standort Hammerbrook für sich: Innside by Meliá – die Marke gehört zur spanischen Kette Meliá Hotels International – hat hier vor Kurzem ein Viersternehaus mit 207 Zimmern am Högerdamm eröffnet: „Wir haben uns bei der Standortwahl in Hamburg aus einer Vielzahl von Gründen ganz bewusst für das sich rasant entwickelnde Stadtviertel Hammerbrook entschieden“, sagte Direktorin Christine Klein dem Abendblatt.
Als zweitgrößtes Business-Center in der Elbmetropole mit seiner Fußnähe zur HafenCity oder zum Zentrum und einer guten Verkehrsanbindung sei es ebenso für Geschäftsreisende interessant wie für kunst- und kulturinteressierte Städtetouristen, so Klein weiter.
Der „Werft“-Bar- und Restaurantbereich mit Wasserblick im Innside by Mélia steht auch den Hamburgern offen. Dort werden Gerichte vom Grill mit lokalem Einschlag angeboten. Außerdem werden dort regelmäßig DJs auflegen. Zudem verfügt das sechsgeschossige Haus über einen 230 Quadratmeter großen Konferenzbereich.
Es stehen noch weitere Projektentwicklungen kurz vor der Fertigstellung: Im August sollen an der Nordkanalstraße direkt nebeneinander die Hotels Hampton by Hilton mit 161 Zimmern und ein Holiday Inn Express Hotel mit 104 Zimmern ihre Türen öffnen.
Das Prizeotel hat bereits 2014 am Högerdamm mit 216 Zimmern eröffnet. Da die Nachfrage nach dem Zwei-Sterne-Designhotel-Produkt so „groß ist, realisieren wir zurzeit einen Anbau mit weiteren 177 Zimmern. Hammerbrook ist vor allen Dingen aufgrund der vielen Unternehmensansiedlungen ein interessanter Standort“, sagte Verkaufsleiter Torben Seifert. Die Eröffnung ist für Januar 2018 geplant.
Außerdem gibt es nach Abendblatt-Informationen eine Planung der Hamburger GBI AG für ein Viersternehotel mit 258 Zimmern und zehn Stockwerken auf einem rund 1100 Quadratmeter großen Grundstück an der Spaldingstraße. Das Haus soll auch über Bar, Restaurant und Konferenzflächen verfügen. Es wurde bereits ein Architektenwettbewerb gestartet, und die Jury wird am 12. Oktober den besten Entwurf küren. Die spanische Kette NH Hotels, die in 29 Ländern vertreten ist, ist als Betreiber im Gespräch.
GBI prüft weitere Standorte
Dem Vernehmen nach prüft die GBI zudem weitere Standorte in der Nähe. Ein Sprecher: „Diese Lage ist lange unterschätzt worden, obwohl sie günstig zum Zentrum liegt und die Verkehrsanbindung auch dank des S-Bahnhofs sehr gut ist.“
In den vergangenen Jahren haben bereits zahlreiche Hotels in Hammerbrook eröffnet: Darunter die Hotels Ibis und Ibis Budget, die in einem siebengeschossigen Gebäudekomplex an der Amsinckstraße mit insgesamt 448 Zimmern untergebracht sind.
Wenige Meter weiter steht ein imposanter Neubau mit elf Stockwerken: Hier wurde im Oktober 2015 das Ramada Hotel, das vor Kurzem in Hyperion umbenannt wurde, eröffnet. Das Vier-Sterne-Superior-Haus hat 258 Zimmer.
Die Politik begrüßt die aktuellen Entwicklungen: „Die Eröffnung neuer Hotels in Hammerbrook belebt den Standort. Der Stadtteil ist offensichtlich auch aufgrund der guten Verkehrsanbindung für internationale Ketten interessant“, sagte Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg. Und auch Mittes Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) zieht momentan ein positives Fazit: „Hammerbrook hat sich als Bürostandort sehr gut entwickelt. Die zahlreichen Hotelprojekte zeigen, dass der Stadtteil auch für diese Branche attraktiv ist. Dazu kommen viele neue Wohnungen, die dort entstehen.“
Die zentrale Lage ist beliebt
Die Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband)-Hamburg-Landesgeschäftsführerin Ulrike von Albedyll sagte dem Abendblatt: „Der Standort Hammerbrook ist für Hotelentwicklungen interessant aufgrund der zentralen Lage unweit vom Hauptbahnhof und der Innenstadt.“
Auch im benachbarten Stadtteil Borgfelde stehen drei Hotelprojekte an der Eiffestraße/Wikingweg mit insgesamt mehr als 680 Zimmern an: Dort sollen im Herbst/Winter 2018 die ersten Gäste in das Viersternehotel Holiday Inn Berliner Tor mit 315 Zimmern und Restaurant sowie in das Budgethotel Super 8 mit 274 Zimmern einziehen. Die beiden Häuser liegen nebeneinander. Die Marke Super 8 ist bislang mit rund 2600 Hotels in den USA und Kanada vertreten. In Deutschland ist die zum Wyndham Konzern gehörende Kette bislang nur in München und Freiburg vertreten.
Moxy-Konzept mit modernem Stil
An der Anckelmannstraße realisiert die GBI AG mit ihrem Tochterunternehmen Nord Project Immobilien ein Moxy Hotel mit 291 Zimmern. Die Marke gehört zum US-Konzern Marriott International. Die Eröffnung ist für Mitte 2019 geplant, und Betreiber ist das Schweizer Unternehmen SV Hotel.
Mit dem Moxy-Konzept sollen Gäste angesprochen werden, für die „ein moderner Stil und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig ist“, sagte Jürgen Paul, Geschäftsführer Nord Project Immobilien.