Hamburg. 300.000 Quadratmeter im ersten Halbjahr neu vermietet. Leerstand erstmals seit zehn Jahren unter fünf Prozent.
Hamburgs Firmen sind im Umzugsfieber. Viele Unternehmen mieten neue Büroflächen an, der Leerstand ist erstmals seit zehn Jahren unter die Quote von fünf Prozent gefallen. Das zeigt die Büromarktbilanz von führenden Maklerhäusern für das erste Halbjahr 2017. In diesem Zeitraum wurden rund 300.000 Quadratmeter Büroflächen neu vermietet.
Damit wird das Vorjahresergebnis um 22 Prozent übertroffen. „Angesichts der noch laufenden Gesuche von größeren Unternehmen nach neuen Flächen scheint ein Jahresumsatz von 600.000 Quadratmetern in Reichweite“, sagt Andreas Rehberg, Geschäftsführer von Grossmann & Berger. 2016 wurden 550.000 Quadratmeter Bürofläche neu vermietet.
Robuste Arbeitsmarktdaten
„Die hohe Nachfrage wird von der sehr guten konjunkturellen Nachfrage und den robusten Arbeitsmarktdaten der Hansestadt gestützt“, sagt Jan Linsin vom Makler CBRE. Der größte Abschluss im ersten Halbjahr war die Anmietung von 34.000 Quadratmetern durch den Kamera- und Medizintechnikhersteller Olympus in der Wendenstraße in der City Süd.
Das Bürogebäude wird erst noch errichtet und im Jahr 2020 bezogen. Im zweiten Quartal 2017 mietete das Internetunternehmen Pixelpark 5650 Quadratmeter im Bieber-Haus am Hauptbahnhof, das gerade modernisiert wird. Viele Mieter sichern sich jetzt bereits Flächen, die sie erst in zwei bis drei Jahren beziehen können.
Freie Flächen verringern sich stetig
Das Angebot an freien Flächen verringert sich stetig. Nach Angaben des Maklerbüros Angermann liegt die Leerstandsquote jetzt bei 4,7 Prozent. Das sind rund 635.000 Quadratmeter unvermietete Bürofläche. Das mag noch viel erscheinen, doch längst nicht alle Büros entsprechen den Anforderungen der Unternehmen. „Man kann bei dieser Leerstandsquote schon von Flächenknappheit sprechen“, sagt Rehberg. Der Markt für kleine Büros unter 250 Quadratmetern sei so gut wie leergefegt. Auch bei größeren Flächen werde es eng.
Die Durchschnittsmiete für Büroflächen stieg vom ersten zum zweiten Quartal 2017 von 14,90 auf 15,00 Euro pro Quadratmeter. Die Spitzenmiete für exklusive Büros kletterte im gleichen Zeitraum von 25,50 auf 26,50 Euro. „Mit weiteren Anhebungen ist zu rechnen“, sagt Artur Kraft, Direktor bei der Angermann Real Estate. Nach einer Prognose des Maklers Colliers wird die Spitzenmiete bis zum Jahr 2020 auf 30,00 Euro je Quadratmeter steigen. Die Durchschnittsmiete soll dann bei 16,50 Euro liegen.