Hamburg. Neuer Präses Bergmann relativiert erstmals sein Wahlversprechen. Zieht die Kammer aus historischem Börsengebäude aus?
Die Pflichtbeiträge der Hamburger Handelskammer werden womöglich doch nicht wie geplant bis 2020 abgeschafft. „Es könnte sein, dass die Finanzlast durch Pensionsverpflichtungen und andere Hypotheken zu hoch ist und wir deshalb eine komplette Abschaffung der Pflichtbeiträge erst später realisieren können“, sagte der neue Kammer-Präses Tobias Bergmann im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ (Sonnabendausgabe) und relativierte damit erstmals sein Wahlversprechen.
Die so genannten Kammerrebellen, die im Februar die Plenumswahl unter der Führung Bergmanns klar für sich entscheiden konnten, hatten die Abschaffung damals zugesagt. Nun will Bergmann zunächst das Ergebnis einer Finanzkommission abwarten.
Auch ein Umzug steht zur Debatte
Um Einnahmen zu generieren, plant der neue Präses zudem die Erhöhung von Gebühren. Diese sollten künftig kostendeckend sein. Gleichzeitig will Bergmann sparen. Ein Personalabbau sei aber zurzeit nicht geplant. „Doch kein Unternehmen kann so etwas mittelfristig ausschließen“, so Bergmann im Abendblatt.
Möglich sei auch, dass die Kammer aus dem historischen Börsengebäude in der Hamburger Innenstadt auszieht: „Ich habe immer gesagt, dass wir jeden Stein umdrehen müssen – und dazu gehört auch dieses Gebäude am Adolphsplatz. Denn der Unterhalt ist sehr teuer.“ Auf jeden Fall könne man an anderer Stelle billiger mieten. „Ich gebe Ihnen nur mal ein aktuelles Beispiel: Wir müssen eine neue Schließanlage einbauen lassen, weil die alte aus den 1960er-Jahren stammt; das wird uns rund eine Viertelmillion Euro kosten. Das ist schon sehr viel Geld“, so Bergmann.
Lesen Sie hier das ausführliche Interview mit Tobias Bergmann.