Hamburg. Hamburg ist mit 13 Abgeordneten im Bundestag vertreten, alle waren bei der Abstimmung dabei, nur einer sagte nein.

13 Abgeordnete aus vier Fraktionen sitzen für Hamburg im Bundestag. An der namentlichen Abstimmung über die "Ehe für alle" am Freitagvormittag haben alle teilgenommen. Das Ergebnis aus Hamburger Sicht: Zwölf Ja-Stimmen, keine Enthaltung und nur eine Nein-Stimme. Dirk Fischer von der CDU stimmte gegen die Ehe für alle. Fischer, der Träger des Bundesverdienstkreuzes ist, sitzt bereits seit 36 Jahren für die CDU im Bundestag, für die nächste Wahl will der 73-Jährige nicht mehr kandidieren.

Kommentar: Es gibt Wichtigeres als die „Ehe für alle“

Vor der Abstimmung wurde hart debattiert. Schärfe brachte der Hamburger SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs in die Diskussion. Er warf Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, die Debatte über die Ehe für alle jahrelang verschleppt zu haben. Dadurch habe sie „die Diskriminierung von Schwulen und Lesben“ unterstützt. Das Verhalten der Union bei dem Thema sei „erbärmlich und peinlich“. Kahrs weiter: „Das ganze Verschwurbeln, es steht mir bis hier.“ Die Rede brachte Kahrs scharfe Kritik von der Union ein – etwa von Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU). Dieser twitterte, dass Kahrs eine "krasse Ausnahme" von der bisher "würdigen Debatte im Bundestag" sei.

Insgesamt stimmten 393 Abgeordnete mit Ja, 226 mit Nein. Vier Abgeordnete enthielten sich, nur sieben gaben ihre Stimme nicht ab. Von den 24 Abgeordneten aus Schleswig-Holstein stimmten drei gegen den Gesetzentwurf, unter den 66 Niedersachsen im Bundestag bekundeten 19 eine ablehnende Haltung. Wer wie abgestimmt hat, kann man auf der Website des Bundestags einsehen.