Hamburg. 50 von 106 Stellplätzen fallen weg. Beim Umbau ab Juli wird mehr Platz für Fahrräder und Fußgänger geschaffen.
Mehr Platz für Fußgänger, neu angeordnete Taxistände, weniger, aber größere Pkw-Parkplätze und eine Aufwertung des südöstlichen Zugangs zum Hauptbahnhof. Gleich nach dem G20-Gipfel soll der Hachmannplatz umgebaut werden.
Geplant ist keine Komplettsanierung, sondern eine „Umstrukturierung“. Dazu der Leiter des Bezirksamts Mitte, Falko Droßmann (SPD): „Der Hachmannplatz wird nicht unbedingt schöner, aber funktionaler.“ Eine wirkliche Sanierung sei erst möglich, wenn die Erweiterungspläne der Deutschen Bahn feststünden – und das könne noch ein paar Jahre dauern.
Mehr Platz für Fußgänger
Durch den Umbau in diesem Sommer erhalten Fahrradfahrer, Fußgänger und auch jene Autofahrer, die noch einen Parkplatz finden, mehr Raum. Geparkt wird künftig in zwei statt in drei Reihen. Der jetzige Querparkstreifen an der Kirchenallee fällt weg, stattdessen entstehen dort zehn Längsparkplätze. Dadurch entsteht Platz für einen breiteren Fußweg. „Das ist wichtig, damit sich die Fußgänger und die Fahrgäste, die dort aus den Bussen steigen, nicht ins Gehege kommen“, sagt Droßmann.
50 Parkplätze verschwinden
Die Breite der derzeit 106 Stellplätze entspricht mit 2,30 Metern dem Stand von 1960, die neuen Kurzzeitparkplätze werden 2,50 Meter breit. Ihre Anzahl wird auf 56 reduziert – 50 weniger als vorher. Aus Droßmanns Sicht reicht das aus. „Für Langzeitparker gibt es Kapazitäten in den umliegenden Parkhäusern.“ Die sogenannten „Kiss-and-Ride“-Plätze neben dem Haupteingang (zum schnellen Absetzen) bleiben bestehen.
Fahrradbügel und Ladeplätze für E-Autos
Um Fahrradfahrern endlich richtige Abstellmöglichkeiten zu bieten, entstehen neben den Parkplätzen zwei Fahrradstellplätze mit Bügeln für insgesamt 70 Räder. Außerdem werden hier vier geräumige Behindertenparkplätze und zwei Ladeplätze für Elektro-Autos eingerichtet. Um die Zahl der Taxis vor dem Ohnsorg-Theater zu reduzieren, wird an der Südseite des Hachmannplatzes, unterhalb des „Keksdose“ genannten DB-Gebäudes, ein Stand für sechs Taxis eingerichtet.
Parkplatzausfahrt wird geschlossen
Die Parkplatz-Ausfahrt an dieser Seite wird geschlossen. Hier hatte es regelmäßig Verkehrsbehinderungen und Rückstaus durch die benachbarte Fußgängerampel gegeben. Künftig wird der Hachmannplatz nur noch über die Auf- und Ausfahrt vor dem Haupteingang verfügen, die entsprechend erweitert werden soll.
„Aufenthaltsqualität“ soll steigen
Verschwinden soll auch die Mauer mit Gitteraufbau, die unterhalb des DB-Turms steht. Droßmann erhofft sich damit, hier „mehr Aufenthaltsqualität“ zu schaffen, denn derzeit wird die Mauer oft als Urinal und zum Abstellen von Fahrrädern genutzt.
Gabenzaun für Arme muss weichen
Für den sogenannten „Gabenzaun“, der hier entstanden ist, soll ein Alternativstandort in St. Georg gefunden werden. „Ich bin mit den Initiatorinnen im Gespräch“, sagt Bezirksamtsleiter Droßmann. Spender hatten in der Vergangenheit regelmäßig Plastiktüten mit Gaben für Obdachlose und ihre Hunde an das Gitter gehängt.
40 Kräfte in der „Sauberkeitsoffensive“
Etliche Maßnahmen von Droßmanns 40-Punkte-Liste wurden bereits umgesetzt. Den Anfang machte eine Sauberkeitsoffensive: Mittlerweile sind vier Vollzeitkräfte mit der Reinigung rund um den Hauptbahnhof beschäftigt.
Modernes Licht
Die Betoneinfassungen der Bunkerniedergänge am Glockengießerwall sind bereits ebenso verschwunden wie die marode Abwasserauswurfanlage des Bunkers unter dem Hachmannplatz. Auch die Beleuchtung an den Zugängen zum Südsteg wurde erneuert: Statt der alten Quecksilberdampfleuchten strahlt dort nun modernes LED.
Obdachlose werden morgens vertrieben
Als weiteren Erfolg wertet Droßmann die „Weckaktion“ der Obdachlosen, die rund um das Elektronik-Kaufhaus Saturn auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs Eingänge und Nischen belegt und verschmutzt hatten. Die Obdachlosen müssen ihre Lager morgens verlassen, damit die Stadtreinigung dort mit speziellem Gerät saubermachen kann.