Hamburg. Die Idee, Algensnacks, Fischstäbchen aus Tofu oder fleischfreie Wurst in einer eigenen Filiale zu verkaufen, ging offenbar nicht auf.
Die angeschlagene Supermarktkette Veganz hat ihre einzige Hamburger Filiale in Bahrenfeld geschlossen. Nach Angaben des Berliner Unternehmens gab es „aufgrund verschiedener Umstände und Schwierigkeiten“ keine Möglichkeit, den Markt umzubauen und auf ein anderes, Erfolg versprechenderes Konzept umzustellen.
Veganz war im Jahr 2013 in Hamburg an den Start gegangen und hatte den ersten rein veganen Supermarkt in der Stadt eröffnet. Doch die Idee, Algensnacks, Fischstäbchen aus Tofu oder fleischfreie Wurst in einer eigenen Filiale zu verkaufen, ging offenbar nicht auf: Zwar schätzten die Kunden die veganen Produkte und Eigenmarken, waren aber nicht bereit, dafür auch einen längeren Einkaufsweg zu akzeptieren. Der Veganz-Standort auf dem Bahrenfelder Phoenixhof lag eher abseits bekannter Einkaufswege.
Auch andere Filialen geschlossen
Neben der Hamburger Filiale hat Veganz auch die eigenen Supermärkte in Essen, Leipzig, München und Frankfurt geschlossen. Von einst neun Geschäften sind nur die drei Berliner Filialen und ein Markt in Wien übrig geblieben. Die Geschäfte in der Hauptstadt wurden zu „Markenerlebniswelten“ umgebaut. Laut früherer Aussagen will sich Veganz vor allem auf die Herstellung veganer Produkte und den Vertrieb über große Handelsketten wie Edeka, Rossmann, dm oder Kaufland konzentrieren.
Insgesamt hat die Veganz GmbH im Jahr 2015 einen Umsatz von 24 Millionen Euro erwirtschaftet. 2016 konnten die Erlöse zwar dank des florierenden Großhandelsgeschäfts mehr als verdoppelt werden, doch unter dem Strich schrieb das Unternehmen wegen der schwierigen Lage in den eigenen Supermärkten rote Zahlen. Mit der Bereinigung des Filialnetz soll 2017 der Sprung in die Gewinnzone gelingen.