Hamburg. Starkes Wachstum des Flughafens im Mai. Aber auch neun Flüge nach 24 Uhr wegen eines schweren Gewitters.

Der Sommerflugplan 2017 des Hamburger Flughafens kommt bei den Passagieren offenbar gut an: Im Mai erhöhte sich die Fluggastzahl um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 1,606 Millionen. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Flughafens hervorgeht, nahm jedoch wegen der immer besseren Auslastung der Maschinen die Zahl der Starts nur um 0,6 Prozent zu.

Im bisherigen Jahresverlauf kletterte die Passagierzahl um immerhin 9,8 Prozent auf 6,6 Millionen. Zwar hatte Flughafenchef Michael Eggenschwiler noch Anfang April gesagt, er erwarte nicht, dass schon in diesem Jahr die Marke von 17 Millionen Gästen geknackt werde. Doch schon ein Zuwachs von knapp fünf Prozent – halb so kräftig wie in den ersten fünf Monaten – gegenüber der im Jahr 2016 erreichten Verkehrszahl von 16,224 Millionen Passagieren würde dafür genügen.

Im Mai gab es einen Sonderfaktor

Dabei gab es im Mai 2017 einen Sonderfaktor, der den Betrieb erheblich belastete: Wegen des schweren Gewitters am 19. Mai 2017, als mehr als 100.000 Blitze in Norddeutschland gezählt wurden, mussten in Fuhlsbüttel 13 Landungen und 14 Starts gestrichen werden. Zudem wurden acht Flüge umgeleitet, zahlreiche Maschinen konnten nur mit Verspätung starten oder landen.

Aufgrund des Unwetters konnten rund 8.000 Passagiere ihre Reise nur verspätet oder gar nicht antreten. 137 Fluggäste mussten sogar auf Feldbetten am Flughafen die Nacht verbringen.

Lärmzuschläge deutlich heraufgesetzt

Während im Vorjahresmonat 72 Flüge von der Verspätungsregelung Gebrauch machen mussten, wurden im Mai 2017 insgesamt 90 Maschinen gezählt, die erst zwischen 23 und 24 Uhr starteten oder landeten; das entspricht 0,6 Prozent aller Flugbewegungen. Dabei waren 20 dieser Verspätungen allein auf das Unwetter am 19. Mai zurückzuführen. Aus dem gleichen Grund erteilte die Behörde für Umwelt und Energie Ausnahmegenehmigungen für neun Landungen nach 24 Uhr.

Im Zuge der „Pünktlichkeitsoffensive“, der Ende Mai als siebte Airline auch die österreichische Fluggesellschaft Niki beitrat, hat der Flughafen Hamburg die Lärmzuschläge auf die Landegebühren zum 14. Juni deutlich heraufgesetzt. Bei einem Flugzeug in der Größenordnung eines A320, das um 23.30 Uhr verspätet ankommt, würde nach Angaben von Eggenschwiler die Landung um mindestens 300 Euro teurer.