Hamburg. Bei mildem Frühsommerwetter wurde der Ehrengast von Olaf Scholz und viel Prominenz empfangen. H.P. Baxxter äußert sich zu Krim-Konzert.
Das Wetter war zunächst weder britisch noch hamburgisch, aber das tat der Stimmung im Anglo-German Club nur gut: Bei milden Frühsommertemperaturen wurde am Donnerstagabend die Gartenparty zum 91. Geburtstag der Queen mit Prinzessin Anne als Ehrengast gefeiert. Um 16.59 Uhr wurde die Tochter der britischen Königin Elisabeth II. in einem SUV an der Außenalster vorgefahren.
Erwartet wurde sie von 700 geladenen Gästen, unter ihnen neben dem britischen Botschafter Sebastian Wood und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auch Prominente wie TV-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert, Scooter-Frontmann H.P. Baxxter, Kaffeekönig Albert Darboven und Unternehmer Ian Karan. Gereicht wurden Häppchen und Pimm’s, der englische Klassiker unter den Sommerdrinks. Für die musikalische Untermalung sorgte die Band of The King’s Division der britischen Armee.
Es war das erste Mal, dass ein Mitglied des englischen Königshauses als Ehrengast an der Party teilnahm. Zuvor hatte die Pferdeliebhaberin Anne das Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen besucht. Seit 2015 ist sie Schirmherrin der Traditionsprüfung in der Lüneburger Heide.
Scholz erinnert an Brexit
In einem kurzen Grußwort bedankte sich Scholz auf Englisch für die Einladung und erinnerte an die Feier vor einem Jahr, das unvergessen bleibe, weil sie am Vorabend des Brexit-Votums stattfand. „Sie wissen, wie sehr ich gehofft hatte, Großbritannien würde in der Europäischen Union bleiben“, sagte Scholz.
Die Hamburger seien von jeher überzeugte Europäer, was auf die Tradition der Hanse zurückzuführen sei. Ebendeshalb werde man alles tun, um die Wirtschaftsbeziehungen und die Freundschaft zwischen Hamburg und Großbritannien zu bewahren.
Am Abend, so sah es das Protokoll vor, flog Prinzessin Anne schon wieder zurück nach Großbritannien – rechtzeitig vor dem ersten Regenguss, der um kurz nach 19 Uhr die Party ein wenig aufmischte. Schon am 21. Juli bekommt Hamburg wieder königlichen Besuch von der Insel, dann machen Prinz William und Herzogin Kate im Rahmen einer dreitägigen Deutschlandreise erstmals in der Hansestadt Station.
H.P. Baxxter verteidigt Krim-Konzert
H.P. Baxxter hat anlässlich seines Auftritts beim Empfang den geplanten Auftritt seiner Band Scooter auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim verteidigt. „Wir haben die Anfrage bekommen und spielen da im Rahmen eines Festivals“, sagte der in Hamburg lebende 53-Jährige. „Wir sehen das als rein musikalischen Event, wir spielen für unsere Fans.“
Auf der seit 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel wollen Scooter („Hyper, Hyper“) im Sommer spielen. Für den 4. August steht ihr Auftritt beim „ZB Festival“ in Balaklawa (Sewastopol) auf dem Programm. Baxxter betonte aber: „Wir wollen und werden uns politisch nicht vereinnahmen lassen.“
Die grüne Europa-Abgeordnete Rebecca Harms kritisierte im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung, Scooter würde mit dem Auftritt „Putins Seite ergreifen“. Sie warnte, „die Leute von Scooter sollten wissen, dass Künstler und Bürgerrechtler von der Krim zu jahrzehntelanger Lagerhaft in Sibirien verurteilt wurden. Ihr Auftritt dient auch dazu, all die schlimmen Menschenrechtsverletzungen auf der Krim zu übertünchen.“