Hamburg. Zeitweise waren Wege zur Elbphilharmonie, zu den Messehallen und zum Flughafen gesperrt. Auf Twitter warb die Polizei um Verständnis.

Die Hamburger Polizei hat sich am heutigen Mittwoch mit einer weiteren Übung auf das G20-Treffen vorbereitet. Die Beamten trainierten dabei wieder Konvoi-Fahrten für die Begleitung der G20-Delegationen, wie ein Sprecher sagte. Die Beamten fuhren mit Einsatzwagen und Motorrädern durch das Stadtgebiet, ein Hubschrauber überwachte die Aktion aus der Luft.

Für die Autofahrer bedeutete dies, dass sie zeitweise im Stau standen. Betroffen waren die Wege zur Elbphilharmonie, zu den Messehallen und zum Flughafen. Auf Twitter bat die Hamburger Polizei um Verständnis und wies darauf hin, dass nur der „echte“ Straßenverkehr eine reale Übungsumgebung bieten könne.

Bereits im April und im Mai hatten Konvoi-Fahrten der Polizei mitunter für Ungemach bei Autofahrern gesorgt. Am 10. Mai etwa waren 100 Beamte der Hamburger Polizei an der Übung beteiligt, ihre Kollegen aus anderen Bundesländern waren als Beobachter anwesend. Damals kündigte die Polizei an, dass auch Beamte aus anderen Bundesländern an solchen Übungen teilnehmen sollten, zumal beim G20-Gipfel im Juli allein 2500 Beamte für den Bereich Verkehr benötigt werden. Zuletzt übte die Polizei am 30. Mai Kolonnenfahrten, erneut umfassten die Übungen mehrere Routen zwischen Flughafen und Innenstadt.

G20-Gegner wollen Protokollstrecke blockieren

G20-Gegner aus dem linksradikalen Spektrum haben bereits zu Straßenblockaden während des Gipfels aufgerufen. Für die Anfahrt der Delegationen der Staats- und Regierungschefs zum Tagungsort Messehallen oder zur Elbphilharmonie muss laut Polizei jedoch eine freie Durchfahrt gegeben sein. Die Polizei will die Protokollstrecken unter allen Umständen von Protestlern freihalten. Innensenator Andy Grote (SPD) hatte bereits im Mai vor einer Blockade der Routen gewarnt. Im Fall einer Blockade, so Grote, „würden sich die Teilnehmer beim Aufeinandertreffen mit der Kolonne in Gefahr bringen“.

Für die Personenschützer wäre der plötzliche Stopp eines Konvois ein Albtraum. Stehen die Räder einer Staatskarosse still, bedeutet das ein kaum noch kalkulierbares Risiko für die Schutzperson – zumal nicht ausgeschlossen ist, dass sich unter die Protestierenden auch Attentäter mischen.