Weitere Hamburger Straßen im Negativ-Ranking. Schwere gesundheitliche Folgen befeuern Diskussion um Diesel-Fahrverbote.

Die Hamburger Habichtstraße in Barmbek gehört zu den am schlimmsten mit Stickstoffdioxid belasteten Straßen in Deutschland. Wie aus einer neuen Statistik des Umweltbundesamtes (UBA) aus Messstellen hervorgeht, liegt die Habichtstraße auf Platz sechs mit 62 Mikrogramm pro Kubikmeter. An mehr als jeder zweiten Messstation an stark befahrenen Straßen wurde 2016 der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel überschritten.

Trauriger Spitzenreiter ist Stuttgart (Am Neckartor) mit 82 Mikrogramm pro Kubikmeter vor München (Landshuter Allee; 80 Mikrogramm pro Kubikmeter), Reutlingen (Lederstraße Ost; 66), Kiel (Theodor-Heuss-Ring;65 und Köln (Clevischer Ring; 63). Für diese Umweltbelastungen sind vor allem Diesel-Fahrzeuge verantwortlich. In Hamburg hat es zuletzt kontroverse Diskussionen um Diesel-Fahrverbote gegeben.

Hamburger Straßen mit erheblicher Umweltbelastung

Diese Zahlen zeigen den jeweils höchsten gemessenen Wert. In einigen Städten wurden an mehreren Messstationen Überschreitungen des Grenzwerts festgestellt. Das sind in Hamburg die Max-Brauer-Allee (58), Stresemannstraße (50) und Kieler Straße (47). An den Messstationen in Neugraben, Blankenese und Bramfeld wurden die geringsten Stickstoffdioxid-Konzentrationen gemessen.

Dreckige Luft beeinträchtigt die Gesundheit erheblich

Das Umweltbundesamt sieht aber Fortschritte beim Feinstaub. Im vergangenen Jahr habe es die niedrigsten Belastungen seit dem Jahr 2000 gegeben. Auch die Ozonkonzentrationen seien im Vergleich zu den vergangenen 20 Jahren niedrig ausgefallen. Aber für Ozon und Feinstaub würden die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Werte deutlich überschritten. Diese seien wesentlich strenger als die geltenden EU-Grenzwerte.

Das Stickstoffdioxid reizt laut Umweltbundesamt die Atemwege, was vor allem für Asthmatiker problematisch ist, denn die Bronchien verengen sich. Das NO2 verstärke Allergene, schädige Schleimhäute und reize die Augen. Das Bundesgesundheitsministerium warnt vor eingeschränkten Lungenfunktionen, wenn man dem Stoff länger ausgesetzt ist. Das könne auch zu chronischen Herz-Kreislauferkrankungen führen.