Hamburg. Die Initiative „Elbstrandweg für alle!“ sammelt weiter Stimmen für das Projekt. Grünen im Bezirk hatten Abstand von dem Plan genommen.

Die Befürworter eines Radwegs am Övelgönner Elbstrand setzten ihre Unterschriftensammlung unverdrossen fort. Zugleich fordern sie Altonas Bezirkspolitiker auf, das Projekt nicht aus dem Blick zu verlieren und alle denkbaren Vorschläge „objektiv durchzuspielen“. Hans-Jörg Rüstemeier, einer der drei Vertrauensleute der Initiative „Elbstrandweg für alle!“, sagte dem Abendblatt: „Es kann nicht sein, dass die Politiker jetzt kneifen und das Projekt zu den Akten legen.“

Zugleich fordert Rüstemeier im Namen der Initiative, dass die im Zusammenhang mit den Planungen von den Altonaer Bürgern gemachten Vorschläge öffentlich gemacht werden müssten. Wie berichtet, hatte die Initiative am 25. April ein Bürgerbegehren im Bezirk Altona gestartet. Sie hat bis zum 24. Oktober Zeit, die benötigte Anzahl von Stimmen zu sammeln.

Haltung der SPD ist noch unklar

Wie das Abendblatt am Dienstag berichtete, haben die Gegner des Projekts, die sich in der Initiative „Elbstrand retten“ engagieren, ihr Ziel bereits erreicht: Innerhalb kurzer Zeit sammelten sie 13.000 Stimmen für ein eigenes Bürgerbegehren. Die Grünen im Bezirk, ursprünglich Befürworter des Projekts, hatten daraufhin Abstand von dem Plan genommen.

Laut der verkehrspolitischen Sprecherin Eva Botzenhart sei der Radweg am Elbstrand „erledigt“. CDU und FDP sind ohnehin gegen das Projekt, die Haltung der SPD ist noch unklar. Fraktionschef Thomas Adrian will einen Weg finden, der beide Bürgerinitiativen überzeugt. Das will auch Hans-Jörg Rüstemeier, der einen Kompromiss „im Sinne der Bürger“ fordert.

Chancen für Befürworter nur noch sehr gering

Klar ist: Sollte die Bezirksversammlung Ende Juni dem Bürgerbegehren der Radweg-Gegner zustimmen, werden die Planungen eingestellt. Die Chancen für die Befürworter sind danach nur noch sehr gering. Das ist auch Hans-Jörg Rüstemeier klar, trotzdem wollen er und sein Team weiterkämpfen.

Rüstemeier kritisiert zugleich die „professionelle Kampagne“ der Radweg-Gegner. „Hier wurde von Anfang an vermittelt, dass etwas gerettet werden müsse.“ Dabei habe sich die Initiative von Anfang an gegen einen reinen Radweg ausgesprochen und für einen Strandweg eingesetzt, der von allen gemeinsam genutzt werden könnte. Rüstemeier abschließend: „Es wäre empörend, wenn alle Pläne nun sang- und klanglos in der Schublade verschwänden.“