Hamburg . Anwohner durften Vorschläge einreichen. Zur Belohnung gibt es ein Jahr freien Eintritt im Musikclub Molotow.
Die Besucher von St. Pauli müssen sich umgewöhnen: Das Esso-Häuser-Areal heißt jetzt Paloma-Viertel. Paloma ist das spanische Wort für Taube, und dies hat auch einen Bezug zum Ort: Die Taubenstraße grenzt an die ehemaligen sogenannten Esso-Häuser.
Die Esso-Häuser wurden bereits 2014 abgerissen. Jetzt hat das Areal am Spielbudenplatz mit Paloma-Viertel einen neuen Namen. "Unser Ziel ist es, Vorfreude zu wecken.", sagt Bernhard Taubenberger vom Eigentümer Bayerische Hausbau. Die Bauarbeiten für den Neubau sollen 2018 starten und Ende 2020 abgeschlossen sein.
Die Idee für den Namen kam von den Anwohnern. Sie haben einen Monat lang Vorschläge eingereicht. Am Montag tagte eine Jury bestehend aus Experten für Sprache und Kreativität mit Bezug zu St.Pauli, einem Vertreter des Bezirks Hamburg-Mitte und einem Vertreter des Eigentümers.
Der Einsender kann sich über ein Jahr freien Eintritt im Molotow freuen. Der Musikclub musste die ehemaligen Esso-Häuser verlassen – wird aber in die neuen Gebäude zurückkehren. Die Plattenbauten aus den 60er-Jahren waren nach der Esso-Tankstelle Reeperbahn benannt. Die durchgehend geöffnete Kulttankstelle befand sich im Wohnblock und war lange Zeit Treffpunkt, Kneipe und Touristenattraktion. Offiziell war die Bezeichnung aber nie. Die Markenrechte für den Namen liegen beim Mineralölkonzern ExxonMobil.
Bayerische Hausbau hatte die Immobilie 2009 erworben
Der Investor Bayerische Hausbau hatte die Immobilie 2009 erworben. Nach jahrelangem Streit wurde der Komplex 2014 abgerissen, um Platz für Neubauten zu schaffen.
Gebaut wird ein Quartier mit 200 Wohnungen, Hotel, Gewerbe, Gastronomie und stadtteilbezogenen Nutzungen. Die Bayrische Hausbau hatte sich dazu verpflichtet, die ehemaligen Bewohner der Esso-Häuser zu ihren alten Mietkonditionen in die neuen Wohnungen einziehen zu lassen.