St. Pauli. Investor ruft unter dem Motto „Gib den Häusern einen Namen“ Kiez-Bewohner auf, Vorschläge zu machen. Bauberginn im Herbst 2018.
Die Esso-Häuser sind schon seit ihrem Abriss im Jahr 2014 Geschichte. Doch jetzt wird auch ein neuer Name für das Areal am Spielbudenplatz gesucht. Dort soll ein Quartier mit 200 Wohnungen, Hotel, Gewerbe, Gastronomie und stadtteilbezogenen Nutzungen gebaut werden. Der Investor Bayerische Hausbau ruft die Kiezbewohner unter dem Motto „Gib den Häusern einen Namen“ auf, noch bis zum 15. Mai ihre Vorschläge zu machen. Dafür wurden 13.000 Postkarten gedruckt, die nun an die Haushalte auf St. Pauli versendet werden und auch in Kneipen und Geschäften ausliegen.
Kult-Tankstelle gab den Häusern ihren Namen
Der Begriff Esso-Häuser hatte sich wegen der gleichnamigen Kulttankstelle auf dem Gelände etabliert, war aber nie offiziell. Der Name Esso ist geschützt und die Bayerische Hausbau hat nicht die Markenrechte: „Wir freuen uns auf viele kreative Vorschläge und eine große Beteiligung für ein neues Stück St. Pauli, das wir hier am Spielbudenplatz realisieren“, sagte Sprecher Bernhard Taubenberger dem Abendblatt. Die eingegangen Vorschläge werden von einer Jury ausgewertet und dann ein Name ausgewählt.
Die Bayerische Hausbau hatte das Filetgrundstück auf dem Kiez bereits 2009 erworben. Doch die Planungen zogen sich über Jahre hin. Immer wieder gab es Proteste und Diskussionen wegen der geplanten Neubebauung. Doch dann wurde die PlanBude beauftragt, die Bürger einzubeziehen. Mit Erfolg, es wurden mehr als 2000 Vorschläge für die Gestaltung des Areals gemacht.
Das Areal soll Ende 2020 fertig sein
Bereits im September vergangenen Jahres wurde der Architektenwettbewerb abgeschlossen und der Siegerentwurf öffentlich präsentiert. Der nächste Schritt: „Wir arbeiten aktuell gemeinsam mit dem Bezirk und der PlanBude den städtebaulichen Vertrag aus, der im Herbst unterschrieben werden soll“, sagte Taubenberger. In dem Vertrag verpflichtet sich der Investor unter anderen, dass die ehemaligen Bewohner der Esso-Häuser zu ihren alten Mietkonditionen in die neuen Wohnungen einziehen können.
Ein weiterer Bestandteil des Vertrags ist, dass die durchschnittliche Nettokaltmiete für insgesamt 2.500 Quadratmeter Gewerbeflächen im „Subkultur Cluster“ des neuen Gebäudekomplexes, das für stadtteilbezogene Nutzungen zur Verfügung steht, bei 12,50 Euro pro Quadratmeter liegt: „Es ist uns wichtig, dass unser neues Quartier auch von vielen Akteuren aus St. Pauli genutzt wird“, sagte Taubenberger. Auch bei den übrigen rund 11.400 Quadratmetern Gewerbefläche werde auf St. Pauli affine Konzepte geachtet. Allerdings müssen die Mieter die marktüblichen Preise bezahlen.
Nach dem Abschluss des städtebaulichen Vertrags soll laut Taubenberger das Bebauungsplanverfahren starten. Der Baubeginn ist nach Erteilung der Baugenehmigung im Herbst 2018 geplant. Die Fertigstellung bis Ende 2020.