Hamburg. Studierenden-Ausschüsse planen Übergabe an die Bürgerschaft während einer Demonstration durch die Innenstadt.

Unter dem Motto „Wir laden G20 aus!“ wollen die Allgemeinen Studierenden-Ausschüsse (AStA) von vier Hamburger Hochschulen am Mittwoch durch die Innenstadt ziehen, um gegen das Treffen von 20 Staats- und Regierungschefs am 7. und 8. Juli in der Hansestadt zu demonstrieren. Der Protestmarsch soll um 17 Uhr am Hauptbahnhof (Hachmannplatz) starten, zum Ida-Ehre-Platz und Jungfernstieg ziehen und am Dammtor enden, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Sie rechnen mit 1500 bis 2000 Teilnehmern. Gegen 19 Uhr soll eine Delegation 12.000 Unterschriften an den Direktor bei der Bürgerschaft im Rathaus, Johannes Düwel, überreichen.

Die G20 seien ein demokratisch nicht legitimierter Club, der viele globale Probleme verursacht habe, sagte das Organisationsteam um Franziska Hildebrandt, Vorsitzende des AStA der Universität Hamburg. „Wir sind nicht gefragt worden, ob dieser Kriegs- und Ausbeutungsgipfel in Hamburg stattfinden kann, und sagen deswegen jetzt erst Recht tausendfach Nein“, so Hildebrandt. Die Unterschriften seien von den ASten der Hamburger Hochschulen seit Anfang April in fast einem Dutzend Hamburger Stadtteilen gesammelt worden. Die unterzeichnenden Menschen träten damit ein „für verstärkte staat­liche Investitionen, Frieden und für eine gleichberechtigte Verständigung im Rahmen der Uno statt eines elitären G20-Gipfels“, sagte Hildebrandt.

Gipfel sei „kein Imagegewinn, sondern nur eine Belastung“

„Der Hamburgische Senat muss schon vor der Übergabe und der Demo am Mittwoch auf die breite Ablehnung reagieren“, so Hildebrandt weiter. „Es ist angekündigt worden, dass wir am 9. Juli freien Eintritt zu Museen haben sollen. Wir freuen uns, dass der Senat nun erkannt zu haben scheint, dass der Eintritt zu den öffentlichen Museen besser kostenlos ist. Deswegen schlagen wir vor, dass wir uns den G20-Gipfel sparen und das Geld in den öffentlichen Bereich investieren.“

Die ASten forderten die Bürgerschaft nun auf, sich zügig mit den Forderungen zu beschäftigen und den G20-Gipfel abzusagen, sagte Philipp Droll, Co-Vorsitzender des AStA der Universität Hamburg. „Der Rede- und Informationsbedarf in der Bevölkerung ist riesig.“ Für die Hansestadt sei das Treffen kein Imagegewinn, sondern eine Belastung. „Wenn wir hier Hochschulen hätten, die gut ausfinanziert wären, das wäre ein Imagegewinn“, sagte Droll. „Hochglanzbilder von Regierungschefs bringen uns nicht weiter.“