Hamburg . Nach Anwohnerbeschwerden gibt es keine Rallye im Stadtpark mehr. Treffen der Autofans jetzt am Überseering.
Es gilt als ein Motorsport-Höhepunkt in Hamburg – das Stadtpark-Revival. Es steigt jedes Jahr am ersten Septemberwochenende im Stadtpark. Doch damit ist es nun vorbei: Das Oldtimer-Rennen zieht um. In der City Nord auf dem Überseering werden am ersten Septemberwochenende 350 Oldtimer-Autos und -Motorräder zu sehen und zu erleben sein. Überseering – das klingt ein wenig öde. Schließlich ist die City Nord nicht unbedingt für ihr besonderes Flair bekannt. Tatsächlich aber freuen sich die Organisatoren auf die neue Strecke.
Umzug nicht ganz freiwillig
„Die Fahrer können auf der dreispurigen Fahrbahn dynamischer fahren als im Stadtpark“, sagt Mit-Organisatorin Britta Mirbach. Manchen Fahrern sei der alte Kurs schon zu langweilig gewesen. Der Umzug in die City Nord war allerdings nicht ganz freiwillig: Mit dem Bau von Wohnungen im Pergolenviertel und dem Zuzug vieler neuer Menschen gab es Probleme: Die neuen Anwohner wollten keine Autorennen vor ihrer Haustür, sagt Frau Mirbach. Mit dem Umzug will sie mit ihren Mitstreitern das Rennen verjüngen und neu durchstarten. Der Name aber bleibt.
Die Strecke am Überseering sei zwar keine Rennstrecke, aber „die Fahrer können dort etwas rasanter in die Kurven fahren als im Stadtpark“, so Mirbach. Die Macher hoffen, dass dort mehr und länger gefahren werden kann. Die Zuschauer werden auf den vielen Fußgängerbrücken einen guten Überblick haben. Weitere Neuigkeiten: Im Bereich vor der Ergo-Versicherung wird es einen Concours d’Élégance geben. Die Besitzer von 15 bis 20 historischen, höchstwertigen Autos treffen sich dort, um ihre Fahrzeuge zu präsentieren. „Das ist eine Augenweide“, schwärmt Britta Mirbach.
Es wird wieder zwei Fahrerlager geben, jeweils für Automobile und Motorräder, die besucht werden können. Mirbach: „Da ist man ganz nah dran am Geschehen.“ Als prominenter Mitfahrer ist der ehemalige Rennfahrer Jochen Maas im Gespräch.
30.000 bis 40.000 Besucher erwartet
Bei den vergangenen Stadtpark-Rennen habe es zu viele neue Autos gegeben, mit dem Relaunch will der Freundeskreis wieder stärker Oldtimer in den Mittelpunkt stellen. 30.000 bis 40.000 Besucher werden beim 17. Stadtpark-Revival in neuer Umgebung erwartet. Denn alte Autos hätten eine besondere Faszination, sagt Oldtimer-Händlerin Britta Mirbach, die acht Stück in ihrer Garage stehen hat. Der älteste ist ein Morris 8 von 1934. Ohne Servolenkung, ohne Heizung. „Das ist Fahren in seiner reinsten Form“, sagt Frau Mirbach. „Da sind keine elektronischen Teile zu bedienen, man muss mit Körperkraft bremsen, das ist anspruchsvoll.“
Das 17. Stadtpark-Revival ist am 2. und 3. September. Eintritt: 20 Euro (ein Erwachsener inklusive drei Kinder bis 15 Jahre)