Hamburg. Die stark befahrene Straße in Altona bekommt mehr Platz für Radfahrer, Fußgänger und Busse – und weniger Parkplätze. Die Umbaupläne.
Mehr Platz für Radfahrer, Fußgänger und Busse, weniger für Autofahrer – das sind kurzgefasst die Pläne für die Umgestaltung der Max-Brauer-Allee zwischen Palmaille und Holstenstraße, die der Landesbetrieb Straßen, Brücke und Gewässer Hamburg am Montagabend vorgestellt hat. Die wichtige Verkehrsader in Altona, auf der täglich zwischen 16.000 und 23.000 Fahrzeuge unterwegs sind, soll von 2019 an umgebaut werden. Um Fußgängern, Radfahrern und Bussen mehr Platz einzuräumen, gehen allerdings stellenweise Fahrstreifen für Autos und Parkplätze verloren. Auf dem betreffenden Abschnitt verkehren mehrere Buslinien, die Velorouten 1, 12 und 13 liegen ebenfalls im Planungsbereich.
Den Plänen zufolge sollen die Radwege zu zwei Meter breiten Radfahrstreifen ausgebaut werden. Dafür fällt streckenweise die Busspur, die bislang auch von Autos genutzt werden kann, zugunsten eines Radfahrstreifens je Richtung weg – etwa zwischen Königstraße und Paul-Nevermann-Platz. Zwischen Ehrenbergstraße und Königstraße entfällt künftig der Parkstreifen zugunsten eines Radfahrstreifens und eines verbreiterten Fußweges, dafür wird es künftig einen Parkstreifen zwischen Ehrenbergstraße und Paul-Nevermann-Platz geben. 72 der insgesamt 232 vorhandenen Parkplätze gehen den Planungen zufolge im Gesamtverlauf verloren – und damit jeder dritte. Zwischen Holstenstraße und Goethestraße wird es eine 4,75 Meter breite Busspur geben, die sich Bus und Radfahrer teilen.
"An der Max-Brauer-Allee ist es gelungen, viele Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen", sagt Susanne Meinecke von der Verkehrsbehörde. "Wir werden mit Hilfe der Ampelschaltungen und Anpassung der Abbiegebeziehungen dafür sorgen, dass sich der Verkehrsfluss sogar verbessern wird. Es liegt in unserem Interesse, die Hauptverkehrsstraßen in Hamburg unbedingt leistungsfähig zu erhalten. Das wird hier gut gelingen."
Alleebäume auf der Mittelinsel bleiben
Die Alleebäume auf der Mittelinsel sollen stehen bleiben, an den Straßenrändern werden allerdings 31 Bäume gefällt und dafür 34 Bäume nachgepflanzt. Der Planungsstand für den südlichen Bereich zwischen Paul-Nevermann-Platz und Palmaille wird der Behördenleitung jetzt noch zur abschließenden Entscheidung vorgelegt. Für den nördlichen Bereich ist dies bereits geschehen.
Der Entscheidung war ein umfangreiches Beteiligungsverfahren vorangegangen. Bei einer Vorbefragung im April und Mai 2016 hatten Fußgänger, Busnutzer, Rad- und Autofahrer der Max-Brauer-Allee ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Bei Radfahrern erhielt der Zustand im Schulnotensystem die Bewertung 5,25, Fußgänger bewerteten die Straße mit der Durchschnittsnote 4,13. Beide Gruppen bemängelten Konfliktpunkte mit anderen Verkehrsteilnehmern und nannten das Überqueren der Kreuzungen oft gefährlich. Etwas besser fiel die durchschnittliche Bewertung bei Autofahrern (3,53) und Buskunden (3,63) aus.
Stadt plant vereinzelt Durchfahrtsverbote
In der vergangenen Woche hat der Senat bekanntgegeben, dass es erstmals in Hamburg wegen der hohen Luftbelastung einzelne Durchfahrtsverbote für Dieselfahrzeuge geben wird. Das ist einer der Punkte des neuen Hamburger Luftreinhalteplans, den Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) vorstellte. Unklar ist derzeit, ob das Durchfahrtsverbot für Teile der Max-Brauer-Allee erst nach dem Umbau gelten soll. Betroffen ist der fast 600 Meter lange Abschnitt zwischen Gerichtstraße und Holstenstraße.
„SPD und Grüne befinden sich im Panikmodus. Auf der Max-Brauer-Allee staut es sich schon heute täglich extrem. Wer dort Fahrbahnen wegnehmen und Radfahrstreifen raufpinseln möchte, führt den Verkehrsinfarkt im Bereich ,Altona-Altstadt’ vorsätzlich herbei“, kritisiert Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Wieder einmal zeige sich, dass Rot-Grün nicht verstanden habe, dass der mit Abstand wichtigste Beitrag für weniger Schadstoffemissionen in Hamburg die Erhöhung des Verkehrsflusses ist. "Diese Mobilitätsfeindlichkeit ist grotesk.“