Hamburg. Rund 100 Schiffe liefen am Freitag im Regen vor Zuschauern an den Landungsbrücken ein. Nun kann die Party beginnen.

Wenn im mutmaßlich schönsten Hafen der Welt mehr als 100 Schiffe einlaufen, dann stehen die Hamburger auch gern mal im Regen. Der Auftakt zum 828. Hafengeburtstag beginnt bei Temperaturen unter 10 Grad zwar nicht so sonnig wie in den vergangenen Jahren, doch das tut den beeindruckenden Bildern keinen Abbruch. Die britische Fregatte „Iron Duke“ hat Großsegler, Marine- und Traditionsschiffe, Dampfer und Motorboote angeführt, die dann an den Landungsbrücken vorbeigezogen sind.

Feier beginnt mit Läuten der Schiffsglocke

Traditionell fand zu Beginn im Michel ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst statt, den neun Geistliche aus fünf Nationen unter dem Motto „Land in Sicht“ abhielten – begleitet von einem Shanty-Chor. Offiziell eröffnet wurde der 828. Hafengeburtstag dann ohne Niederschlag auf dem Museumsschiff „Rickmer Rickmers“ an den Landungsbrücken. An Bord läutete Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz die Schiffsglocke des Dreimasters. Die anschließenden Böllerschüsse waren der Startschuss für die beliebte Einlaufparade, die eine logistische Herausforderung auf der Elbe ist.

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Der schönste Tag für einen Bummel auf dem maritimen Fest am Hafen ist übrigens der Sonntag. „Bei einem meist trockenen Sonne-Wolken-Mix verspricht das Thermometer bis auf 18 Grad anzusteigen“, sagt Meteorologe Kent Heinemann vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Bis dahin erwarten die Veranstalter wieder mehr als eine Million Besucher.

Entlang den Landungsbrücken herrschte trotz fehlenden Sonnenscheins am Eröffnungstag schon Volksfestlaune: Hier drängelten sich die Hafenbesucher zwischen Essbuden, Riesenrad und Zuckerwatteständen. Maritime Fans kommen in diesen Tagen mit dem Blick auf insgesamt über 300 Boote, Schiffe und andere Wasserfahrzeuge auf ihre Kosten: Windjammer, Kreuzfahrtschiffe, historische Museumsschiffe und Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr präsentieren sich auf dem Fluss. Höhepunkt des größten Hafenfestes der Welt ist am Samstagabend das Schlepperballett. Fünf bis zu 3000 PS starke Schlepper, normalerweise für den reibungslosen Schiffsverkehr im Hafen verantwortlich, „tanzen“ zu Hits.

Scholz würdigt Bedeutung des Hafens

Für das abendliche Feuerwerk gibt es seit diesem Jahr eine neue Aussichtsplattform: Die Plätze auf der Plaza der Elbphilharmonie waren jedoch bereits früh ausgebucht. Am Sonntag geht das Fest mit einer großen Auslaufparade am Abend zu Ende.

„Wenn es in Hamburg läuft, dann ist das gut für Deutschland“, würdigte Bürgermeister Scholz bereits am Freitagmorgen in einer Rede auf dem Übersee-Tag die Bedeutung des Hafens für den Handel in der Republik. Die Geburtsstunde des Hafens geht auf einen Freibrief von Kaiser Friedrich Barbarossa zurück: Am 7. Mai1189 gewährte er Schiffen auf der Elbe von Hamburg bis zur Nordsee Zollfreiheit. Den Hafengeburtstag feiern die Hanseaten offiziell aber erst seit 1977. Im großen Stil findet er seit dem 800-jährigen Bestehen des Hafens im Jahr 1989 statt.