Hamburg. Mitgründer von Hamburger Digitalagentur erklärt, warum das Unternehmen Teil eines Großkonzerns wird.

Matthias Schrader, Mitgründer der Hamburger Digitalagentur SinnerSchrader, geht davon aus, dass der Unternehmensname nach der vollständigen Übernahme durch den weltweit tätigen Mitbewerber Accenture in absehbarer Zeit vom Markt verschwinden wird.

Es sei vereinbart worden, die Geschäfte von SinnerSchrader und der Accenture-Digitalsparte Interactive für eine Übergangszeit zunächst separat weiterzuführen und „in etwa zwei Jahren“ miteinander zu verschmelzen, sagte Schrader dem Abendblatt. „Danach brauchen wir einen veränderten Auftritt. Wenn man in den Märkten in den USA und in Asien erfolgreich sein will, muss man dort sicherlich unter einem einheitlichen Namen auftreten.“

Fast ausschließlich für Großunternehmen tätig

Schrader und weitere Aktionäre der 1996 in Hamburg gegründete Digitalagentur hatten am 20. Februar bekannt gegeben, dass sie gut 62 Prozent der 11,24 Millionen SinnerSchrader-Aktien an Accenture verkaufen. Das in Irland ansässige Beratungsunternehmen beschäftigt weltweit mehr als 400.000 Mitarbeiter.

Mehrere Tausend davon sind im gleichen Geschäftsfeld unterwegs wie SinnerSchrader – sie entwickeln digitale Geschäftsmodelle für Unternehmen. SinnerSchrader, in den Gründungsjahren zunächst Entwickler von Onlineshops für junge Unternehmen, ist mittlerweile fast ausschließlich für Großunternehmen tätig, von denen viele im Aktien-Leitindex DAX notiert und weltweit tätig sind – und auch im Digitalgeschäft nach global funktionierenden Lösungen verlangen.

Kartellbehörden haben zugestimmt

Das sei ein wesentlicher Grund für die Entscheidung zum Verkauf gewesen, sagte Schrader. „Wir haben uns gefragt: Schaffen wir das als Mittelständler mit gut 500 Mitarbeitern? Wollen wir ein Unternehmen in der zweiten Reihe oder Teil der Nummer eins weltweit sein?“

Der Verkauf der 62 Prozent Aktien ist mittlerweile vollzogen, die Kartellbehörden haben zugestimmt. Accenture zahlte neun Euro pro Anteil und bietet diesen Betrag auch den Aktionären, die noch nicht verkauft haben. Das Übernahmeangebot gilt bis Montag.