Hamburg. Etwa 3200 Schüler haben gestern in Hamburg die Prüfung abgelegt. Die Reaktionen sind gemischt.

In Hamburg haben am Mittwoch etwa 3200 Schüler ihr schriftliches Mathe-Abitur geschrieben. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet, weil es im Vorfeld reichlich Diskussionen um die Qualität des Mathe-Unterrichts gegeben hatte.

Mehr als 40 Prozent der Hamburger Schüler hatten in der Probeklausur für das Mathe-Abitur eine Fünf oder Sechs geschrieben. Nach Auswertung sämtlicher Arbeiten der Schüler, die die fünfstündige Klausur auf erhöhtem Anforderungsniveau geschrieben hatten, lag die Durchschnittsnote bei 4,1. Daraufhin hatte Schulsenator Ties Rabe (SPD) angeordnet, alle Zensuren um eine ganze Note hinaufzusetzen. Die Behörde sprach damals von einer „außerordentlich schweren“ Klausur und machte den Schulleitungen die Vorgabe, ein Mathe-Kompakttraining im Umfang von zwölf Stunden anzubieten.

Reaktionen waren unterschiedlich

Das Abendblatt hat sich nach der Klausur bei Abiturienten umgehört, die die Prüfung auf erhöhtem Niveau geschrieben haben. Die Reaktionen waren recht unterschiedlich. „Prinzipiell fand ich die Vorbereitung ganz gut, aber ich bin der Meinung, dass das nicht an den zwölf Extrastunden lag. Es war zwar gut, auch dort zu arbeiten, um Fragen zu klären, aber zwölf Stunden wären nicht nötig gewesen. Mein Gefühl heute war ganz okay“, sagt Inga (17). Gefühlt sei das Abi etwas leichter als das Vorabi gewesen.

Marian (18) fand die Übungsstunden hilfreich. Auf jeden Fall sei die Klausur von der Aufgabenstellung her besser gewesen als das Vorabi. „Ich habe ein ziemlich gutes Gefühl“, sagt der Abiturient. Für Severin (17) kamen die Mathe-Zusatzstunden dagegen zu spät. „Es war schon sinnvoll, die Übungsstunden zu machen, allerdings hätte man auch schon früher damit anfangen können. Die Abi-Klausur fand ich ziemlich schwierig, bei vielen Aufgaben wusste ich nicht, was ich dazu schreiben soll.“ Sein Gefühl sei eher mittelmäßig bis schlecht. „Und so ging es auch vielen meiner Freunde“, sagt er.

Jasper (18) betont, die Vorbereitungsstunden hätten ihm geholfen, allerdings wären mehr Übungsaufgaben gut gewesen. „Die Übungsaufgaben, die wir bekommen haben, haben jedoch gut zur Abi-Klausur gepasst“, sagt der Schüler. „Im Vergleich zum Vorabi hatten wir deutlich mehr Vorbereitungszeit, und auch die Zeit hat gereicht, da sie um 30 Minuten ,Einlesezeit‘ erhöht wurde. Insgesamt also viel besser als das Vorabi“, fügt sein Freund Jan (18) hinzu.

„Die Abiturienten erfahren die Ergebnisse der schriftlichen Abiturprüfungen bis zum 26. Juni“, sagt Peter Al­brecht, Sprecher der Schulbehörde. Dann erfahren die Prüflinge auch, ob sie noch weitere mündliche Prüfungen ablegen müssen.