Hamburg. Shop im Airport ist für den Hamburger Modekonzern nicht rentabel. Unternehmen weiter auf Konsolidierungskurs.

Der Konsolidierungskurs beim Hamburger Modekonzern Tom Tailor wird jetzt auch an einem prominenten Standort in der Hansestadt sichtbar: Ende Mai schließt der Konzern die Filiale seiner Kernmarke Tom Tailor im Hamburger Flughafen. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin dem Abendblatt auf Anfrage. Die Filiale in der Duty-Free-Zone hinter den Handgepäckkontrollen im Terminal 2 werde am 28. Mai im Zuge des sogenannten Reset-(Neustart-)Programms geschlossen, sagte die Sprecherin, weil sie nicht rentabel ist.

Das neue Management des Unternehmens, das 2016 auch aufgrund hoher Restrukturierungskosten mehr als 70 Millionen Euro Verlust gemacht hatte, hatte im Herbst das Neustart-Programm verkündet. Dazu gehört auch die Schließung von bis zu 300 Filialen und Shops der Marken Tom Tailor und Bonita.

Sichtbare Kosteneinsparungen

Die Filiale auf dem Hamburg Airport ist die dritte in der Hansestadt, die davon betroffen ist. Am 22. April war bereits die Tom-Tailor-Filiale im Einkaufszentrum Mercado in Ottensen geschlossen worden, Anfang März ein Bonita-Shop an der Mönckebergstraße. In Bremen wurden bereits ein Bonita-Women- und der Bonita-Men-Shop im Weserpark aufgegeben. Die Bonita-Men-Filiale im Roland Center folgt voraussichtlich zur Jahresmitte.

Im ersten Quartal 2017 habe es erste sichtbare Kosteneinsparungen aus dem Programm zur Verbesserung von Effizienz und Ertragskraft gegeben, teilte der Konzern mit Hauptsitz in Niendorf am Dienstag mit. Trotz der Schließung zahlreicher Filialen habe der Umsatz mit 218,9 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums gelegen.

Umsatz der Dachmarke leicht gestiegen

Der Verlust vor Zinsen und Steuern habe 1,6 Millionen Euro (5,9 Millionen Euro) betragen. Der Umsatz der Dachmarke Tom Tailor stieg leicht auf 152,3 (151,1) Millionen Euro. Bei der Marke Bonita sank der Umsatz jedoch von 67,8 auf 66,6 Millionen. Wegen der zahlreichen Filialschließungen sei das erwartet worden, so der Konzern.