Hamburg. Der langjährige Hauptgeschäftsführer der Kammer steht kurz vor der Abberufung. Den Kammerrebellen ist sein Gehalt zu hoch.
Der Machtkampf zwischen der neuen Mehrheit im Plenum der Handelskammer und dem langjährigen Hauptgeschäftsführer der Kammer, Hans-Jörg Schmidt-Trenz, geht in die entscheidende Phase. Am Donnerstag hat das siebenköpfige Präsidium mit dem neuen Präses Tobias Bergmann an der Spitze die Tagesordnung für die Plenumssitzung in einer Woche beschlossen. Darin wird die sofortige Abberufung von Schmidt-Trenz gefordert, der allerdings noch über einen gültigen Arbeitsvertrag bis Ende 2019 verfügt.
Im Klartext: Sollte das Plenum am nächsten Donnerstag der Abberufung zustimmen, was bei den aktuellen Machtverhältnissen außer Frage steht, wäre Schmidt-Trenz mit sofortiger Wirkung freigestellt – allerdings bei vollen Bezügen. Inklusive Boni erhält Schmidt-Trenz derzeit jährlich rund 500.000 Euro. Diese Vergütung hält das Plenum, in dem die überwältigende Mehrheit (55 von 58 Sitzen) von den so genannten Rebellen („Die Kammer sind wir“) gestellt wird, für überzogen. Sie wollen das Hauptgeschäftsführer-Gehalt auf 150.000 Euro deckeln.
Allerdings geht es bei dem Disput nicht nur um die Vergütungshöhe. „Wir haben nicht das Vertrauen, dass wir gemeinsam mit Herrn Schmidt-Trenz unsere Ziele verfolgen können“, sagte Präses Bergmann dem Abendblatt nach der Präsidiumssitzung. Man wolle nun versuchen, bis zum kommenden Donnerstag mit Schmidt-Trenz eine einvernehmliche finanzielle Lösung zu finden. Im Klartext: Es geht um die Höhe einer Abfindung. Sollte dies nicht gelingen, dürfte die Personalie teuer werden. Denn die Kammer müsste dann nicht nur Schmidt-Trenz weiter bezahlen, sondern zusätzlich seinem Nachfolger, der noch per Ausschreibung gefunden werden muss, ein Gehalt von 150.000 Euro überweisen.
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