Hamburg. Schmidt-Trenz hat einen gültigen Vertrag bis Ende 2019. Kammerrebellen ist Gehalt des Hauptgeschäftsführers zu hoch.

Heute um 12.30 Uhr wird das siebenköpfige Präsidium der Hamburger Handelskammer zusammenkommen und die Tagesordnung für die nächste turnusmäßige Plenumssitzung am kommenden Donnerstag detailliert beschließen. Auf den ersten Blick ein rein formaler Akt, der es aber diesmal in sich hat. Denn das Präsidium unter dem neu gewählten Präses Tobias Bergmann möchte nach Informationen des Abendblatts einen brisanten Punkt auf die Tagesordnung setzen: die vorzeitige Abberufung des langjährigen Hauptgeschäftsführers Hans-Jörg Schmidt-Trenz, der bei der heutigen Sitzung ebenfalls anwesend sein wird.

Schmidt-Trenz hat eigentlich noch einen gültigen Vertrag bis Ende 2019, doch dem neu gewählten Plenum, das sich mit großer Mehrheit (55 von 58 Sitzen) aus Parlamentariern der Gruppe „Die Kammer sind wir“ zusammensetzt – die sogenannten Kammerrebellen – ist das Gehalt des Hauptgeschäftsführers zu hoch, das bei rund 500.000 Euro im Jahr liegt. Im Wahlkampf haben sie angekündigt, das Jahressalär künftig auf rund 150.000 Euro zu deckeln.

Suche nach einvernehmlichen Lösung

Ein Gehaltsabschlag, der für Schmidt-Trenz indiskutabel sein dürfte. Dieser wollte sich am Mittwoch gegenüber dem Abendblatt weder zu der Präsidiumssitzung noch zum Disput um sein Gehalt äußern. Allerdings stellte er klar, dass er seinen gültigen Vertrag gerne bis Ende 2019 erfüllen würde. „Ich möchte mein Amt bis dahin ausüben“, sagte er. Schmidt-Trenz lobte sogar explizit die „konstruktive und sachliche Zusammenarbeit“ mit dem neuen Plenum und Präses.

Auch Präses Bergmann äußerte sich nicht konkret zu einer möglichen Abberufung. Er sagte dem Abendblatt lediglich: „Wir arbeiten weiterhin daran, mit Herrn Schmidt-Trenz eine einvernehmliche Lösung zu finden.“