Hamburg. Bündnis will mit einer friedlichen „Protestwelle“ am 2. Juli die heiße Phase vor dem Gipfel einläuten.

Es wird der Auftakt der heißen Phase zum G20-Gipfel: Bereits eine Woche vor Beginn der politischen Gespräche am 7. und 8. Juli will ein breites Bündnis aus Umwelt-, Nichtregierungs- und Bürgerrechtsorganisationen Zehntausende Menschen gegen die Politik der führenden Staats- und Regierungschefs auf die Straße bringen.

Unter dem Motto „Eine andere Politik ist nötig“ starte am 2. Juli in Hamburg eine „G20-Protestwelle“, sagte Christoph Bautz, Geschäftsführer des Netzwerks Campact, am Dienstag. Dabei gehe es um gerechten Welthandel, die Rettung des Klimas, um soziale Gerechtigkeit und um die Stärkung der Demokratie. Geplant seien ein Protestmarsch vom Rathaus zur Messe als Austragungsort des Gipfels, eine Boots-demonstration auf der Alster und ein Bannermeer mit Tausenden Botschaften. Organisiert wird der Protest unter anderem von den Umweltorganisationen Greenpeace und BUND, von Campact, vom DGB Nord und vom Verein Mehr Demokratie.

G20-Gegner marschieren durch St. Pauli:

G20-Gegner marschieren durch St. Pauli

Am Sonnabend sind rund 800 G20-Gegner durch die Innenstadt gelaufen
Am Sonnabend sind rund 800 G20-Gegner durch die Innenstadt gelaufen © Michael Arning
Die Aktivisten liefen polizeibegleitet vom Millerntor zum Veranstaltungsort des G20-Gipfels im Juli, den Messehallen
Die Aktivisten liefen polizeibegleitet vom Millerntor zum Veranstaltungsort des G20-Gipfels im Juli, den Messehallen © HA | Michael Arning
Es kamen mehr Menschen, als die Veranstalter erwartet hatten
Es kamen mehr Menschen, als die Veranstalter erwartet hatten © HA | Michael Arning
Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz
Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz © HA | Michael Arning
Die Beamten kamen aus den anliegenden Bundesländern
Die Beamten kamen aus den anliegenden Bundesländern © HA | Michael Arning
G20: Demo von Gegnern als Vorbereitung auf den Gipfel
G20: Demo von Gegnern als Vorbereitung auf den Gipfel © Michael Arning
Ein Demonstrant hält eine Klobürste in die Höhe und erinnert damit an die Diskussion um eingerichtete Gefahrengebiete, in denen Polizisten einem jungen Mann eine Klobürste abnahmen
Ein Demonstrant hält eine Klobürste in die Höhe und erinnert damit an die Diskussion um eingerichtete Gefahrengebiete, in denen Polizisten einem jungen Mann eine Klobürste abnahmen © HA | Michael Arning
Insgesamt sei die Demonstration friedlich verlaufen, hieß es von Seiten der Polizei
Insgesamt sei die Demonstration friedlich verlaufen, hieß es von Seiten der Polizei © HA | Michael Arning
Demonstranten setzten auf dem Weg Pyrotechnik ein
Demonstranten setzten auf dem Weg Pyrotechnik ein © HA | Michael Arning
Dem Protestzug vorangegangen war der erste Konferenztag gegen den G20-Gipfel
Dem Protestzug vorangegangen war der erste Konferenztag gegen den G20-Gipfel © dpa | Bodo Marks
Hier tagen Anfang Juli die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer
Hier tagen Anfang Juli die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer © HA | Michael Arning
Die Abschlusskundgebung vor den Messehallen
Die Abschlusskundgebung vor den Messehallen © HA | Michael Arning
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Wenn in gut zwei Monaten die Staats- und Regierungschefs in Hamburg einschwebten, träfen dort vor allem zwei Politikrichtungen aufeinander, sagte Christoph Bautz. Auf der einen Seite jene der Nationalisten, Demokratiefeinde und Autokraten und auf der anderen Seite jene derer, die weitermachen wollten wie bisher – darunter auch Deutschland. Es sei wichtig, dass genau dazu eine Alternative auf die Straße gehe und „auch Widerstand ankündigt – sowohl gegen die Politik der Autokraten als auch gegen die neoliberale Politik der G20“.

Zunehmende Ungleichheit

„Wir wollen am 2. Juli friedvoll und gewaltfrei demonstrieren für unser Anliegen“, sagte DGB-Nord-Chef Uwe Polkaehn. Er beklagte eine zunehmende Ungleichheit und machte sich für eine gerechte und demokratische Welt stark, in der es „gute Arbeit für alle“ gebe. BUND-Bundesvize Ernst-Christoph Stolper äußerte sich enttäuscht über die bisherige Bilanz der deutschen G20-Präsidentschaft. „Wenn die Bundeskanzlerin bei ihrem Besuch bei Donald Trump zwar für den deutschen Außenhandelsüberschuss, aber nicht für Klimaschutz kämpft, dann befürchten wir das Schlimmste.“

Chefvisite #66: G20-Einladung:

Chefvisite #66: G20-Einladung

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    Die G20 vertrete Industriestaaten, die für 80 Prozent der globalen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich seien, sagte Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss. Auch ihnen müsse klar sein: „Das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas ist vorbei.“ Die Organisatoren betonten, dass sie nicht gegen den G20-Gipfel an sich seien. Anders als bei den G7- und G8-Gipfeln, wo ein illustrer Kreis glaube Politik für die ganze Welt zu machen, sei die G20 als Institution ein Fortschritt, sagte Bautz. Sie vertrete tatsächlich große Teile der Weltbevölkerung.

    Problematisch sei jedoch ihre Politik. Dass die Demonstration bereits eine Woche vor dem Gipfel stattfinde, begründete Bautz mit der dann stärkeren Wahrnehmbarkeit: „Das gelingt am besten, wenn man vorher auf die Straße geht (...), wo noch nicht alles überstrahlt wird von den Bildern der Staats- und Regierungschefs.“

    Polizei sichert Messehallen, Rathaus und Elbphilharmonie:

    Polizei sichert Messehallen, Rathaus und Elbphilharmonie

    Die Polizei hat in der Nacht unter anderem die Messehallen, Austragungsort des G20-Gipfels, gesichert
    Die Polizei hat in der Nacht unter anderem die Messehallen, Austragungsort des G20-Gipfels, gesichert © HA | Michael Arning
    Die Beamten gingen auf Streife entlang des Objekts
    Die Beamten gingen auf Streife entlang des Objekts © HA | Michael Arning
    Die Hamburger Polizei reagiert damit auf die Anschläge im Vorfeld des G20-Gipfels
    Die Hamburger Polizei reagiert damit auf die Anschläge im Vorfeld des G20-Gipfels © HA | Michael Arning
    Auch die Elbphilharmonie wurde gesichert
    Auch die Elbphilharmonie wurde gesichert © HA | Michael Arning
    Die Polizei soll insgesamt mit einer Hundertschaft im Einsatz gewesen sein
    Die Polizei soll insgesamt mit einer Hundertschaft im Einsatz gewesen sein © HA | Michael Arning
    Vor dem Rathaus zeigte die Polizei auch Präsenz
    Vor dem Rathaus zeigte die Polizei auch Präsenz © HA | Michael Arning
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