Hamburg . Verärgerung über Mohammed-Karikaturen: „Bilal sagte, dass ein Zeichen gesetzt werden muss“, erklärte der Verdächtige.

Im Prozess um die islamistisch motivierten Brandanschläge auf die „Hamburger Morgenpost“ und eine Schule in Altona hat einer der vier Angeklagten einen inzwischen getöteten Komplizen als Hauptverantwortlichen bezeichnet. „Bilal sagte, dass ein Zeichen gesetzt werden muss“, erklärte der 22-Jährige am Montag über seinen Anwalt.

Unter ungeklärten Umständen gestorben

In der Befragung durch die Vorsitzende Richterin bekräftigte der Angeklagte: „Das war alles seine Idee.“ Nach Informationen des Hamburger Verfassungsschutzes hatte sich Bilal im Frühjahr 2015, wenige Monate nach den Brandanschlägen in Hamburg, dem Islamischen Staat in Syrien/Irak angeschlossen und war später unter ungeklärten Umständen gestorben. Der Angeklagte räumte die Vorwürfe gegen ihn selbst ein.

Verärgerung über Mohammed-Karikaturen

Seine drei Mitangeklagten im Alter zwischen 20 und 22 Jahren hatten bereits zum Prozessauftakt am 10. April Teilgeständnisse abgelegt. Laut Anklage sollen die jungen Männer die Taten im Januar 2015 aus Verärgerung über Mohammed-Karikaturen verübt haben. Nach dem Terroranschlag auf die französische Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ hatte die „Mopo“ die Karikaturen auf der Titelseite nachgedruckt, Schüler hatten sie in der Schule aufgehängt. Bei den Brandanschlägen in Hamburg blieb es bei Sachschäden.