Hamburg. Der Warnstreik am frühen Freitagnachmittag dauerte etwa eine Stunde. Die „Mopo“ soll neu ausgerichtet werden.

Die Gewerkschaften Ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) haben die Beschäftigten der „Hamburger Morgenpost“ am Freitag zu einem befristeten Warnstreik aufgerufen. Ziel sei die Durchsetzung eines Tarifvertrages zur Altersteilzeit, sagte DJV-Geschäftsführer Stefan Endter in Hamburg. Seit Monaten werde verhandelt, und es gebe auch Einigungen, die dann aber „wieder in Frage gestellt oder vom Tisch genommen werden“, sagte er. Der Warnstreik am frühen Freitagnachmittag habe etwa eine Stunde gedauert.

Mit der neuen Konzeption einer „agilen Redaktion“ solle die „Mopo“ neu ausgerichtet werden, sagte Endter weiter. Ursprünglich sei das Konzept „in Grundzügen“ auch vom Betriebsrat befürwortet worden. Doch wenn es zu einem befürchteten Abbau der Redaktion kommen sollte, werde das in Hamburg „einen publizistischen Scherbenhaufen“ hinterlassen. Es stehe „ein Stück Pressevielfalt“ auf dem Spiel. Martin Dieckmann von Ver.di wirft der „Mopo“-Geschäftsleitung vor, unter der Hand „ein Abriss- statt eines Zukunftsprojekts“ zu betreiben.

Bereits Anfang 2015 waren Personalabbau und Entlassungen bei der „Mopo“ verhandelt worden – schon damals begleitet von Streiks. Seit Sommer 2015 wird ein Altersteilzeit-Tarifvertrag für den Verlag verhandelt – nach Darstellung von DJV und Ver.di bislang ergebnislos. Die Gewerkschaften kündigten an, in die gesamten Umstrukturierungspläne des Konzerns DuMont Schauberg eingreifen zu wollen. Zu DuMont Schauberg gehören unter anderem die „Hamburger Morgenpost“, „Berliner Zeitung“, „Berliner Kurier“, „Kölner Stadtanzeiger“ und „Kölner Express“.