Hamburg . Der Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity wird offiziell am 10. Mai eingeweiht – mit Überlebenden.

Als wesentlichen Meilenstein für die Erinnerungskultur hat Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Dienstag die bevorstehende Eröffnung des Gedenkortes denk.mal Hannoverscher Bahnhof bezeichnet. Gemeinsam mit HafenCity-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg und dem Zürcher Landschaftsarchitekten Günther Vogt stellte der Kultursenator das Konzept des Gedenkortes vor, das die Erinnerung an die mehr als 8000 zwischen 1940 und 1945 von hier aus deportierten Hamburger Juden, Sinti und Roma wachhalten soll.

„Hier entsteht der erste Erinnerungsort in Deutschland, der sowohl jüdischen Opfern wie auch den Opfern der Roma und Sinti gleichermaßen gewidmet ist“, sagte Brosda. Als „einzigartigen, würdevollen und zugleich alltagstauglichen urbanen Ort des Gedenkens“ bezeichnete Bruns-Berentelg den Gedenkort, der am 10. Mai und damit 72 Jahre nach Abfahrt des letzten Deportationszugs eingeweiht wird.

Überlebende nehmen an Eröffnung teil

Der Landschaftsarchitekt Günter Vogt hob hervor, wie wichtig es ist, den Opfern einen Namen zu geben. Wesentlicher Bestandteil des von seinem Büro entwickelten Konzepts werden die Tafeln sein, auf denen die 7741 bekannten Namen der insgesamt 8083 Opfer verzeichnet sind, die vom Hannoverschen Bahnhof aus in die Konzentrations- und Vernichtungslager in Mittel- und Osteuropa deportiert wurden. Nur wenige von ihnen überlebten die Schoah, einige der Überlebenden werden trotz ihres hohen Alters an der Eröffnung des Gedenkortes teilnehmen, der von der Kulturbehörde und der HafenCity GmbH in enger Abstimmung mit den Opferverbänden konzipiert und realisiert wurde.

Die Einweihung findet am 10. Mai von 10.30 bis 12 Uhr im Beisein von Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz statt. Begleitend wird es ein siebentätiges Veranstaltungsprogramm geben, das unter anderem Zeitzeugengespräche, musikalische Veranstaltungen und Führungen umfasst. Die Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen, teilweise ist jedoch eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Bilder vom Bau der Gedenkstätte im Lohsepark: