Hamburg. Homeoffice statt Stau: Beim G20-Gipfel schlägt das erste prominente Hamburger Unternehmen Mitarbeitern Homeoffice vor.
Sorge wegen Absperrungen und Demonstrationen: Als erstes großes Unternehmen in Hamburg bietet Beiersdorf seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, am Eröffnungstag des G20-Gipfels – am Freitag, dem 7. Juli – zu Hause zu bleiben und dort zu arbeiten. Betroffen sind rund 2500 Beschäftigte. „Wir wollen mit dem Homeoffice-Tag flexibles Arbeiten für die gesamte Belegschaft erlebbar machen“, sagte der Personalvorstand des DAX-Konzerns, Zhengrong Liu, dem Abendblatt. Zugleich werde so vermieden, dass die Mitarbeiter auf dem Weg zum Beiersdorf-Standort in Eimsbüttel in den erwarteten Ausnahmezustand in der Stadt gerieten.
„Es ist ein großer Tag für Hamburg und ein großes Experiment für Beiersdorf“, sagte Liu, der die Aktion nach den Erfahrungen mit dem OSZE-Treffen im Dezember initiiert hatte. Sie gilt vom Vorstand bis zum Service-Mitarbeiter und soll in den nächsten Wochen intensiv vorbereitet werden. Ausgenommen sind die 600 Beschäftigten in der Produktion sowie Mitarbeiter im IT-Bereich und dem Werksschutz.
Brandstiftung an Autos in Blankenese:
Brandstiftung an mehreren Autos in Blankenese
Der G20-Gipfel wird der größte Polizeieinsatz in der Hamburger Geschichte. Mehr als 15.000 Polizisten aus allen Bundesländern werden dafür abgestellt – mindestens 1500 mehr als beim OSZE-Gipfel. Rund um den zentralen Tagungsort, die Messehallen, wird eine Hochsicherheitszone eingerichtet, sie umfasst auch den Park Planten un Blomen zwischen CCH und Messe. Zusätzlich ist eine weitere Zone um die Elbphilharmonie geplant.
Die Beiersdorf-Zentrale bleibt leer
Die Sicherheitsbehörden gehen von rund 150.000 Demonstranten aus. Die allermeisten werden zwar friedlich protestieren. Doch allein am Vorabend des Gipfels am 6. Juli rechnet die Polizei mit einem Aufzug von 7500 Teilnehmern aus dem linken Spektrum, „mindestens 4000“ davon werden als gewaltbereit eingestuft.
Massive Verkehrsbehinderungen
In der City drohen massive Verkehrsbehinderungen. Wie schon im Dezember werden Teile der Schröder-stiftstraße und der Straße An der Verbindungsbahn gesperrt. Hinzu kommen Verkehrsstörungen auf den Strecken vom Flughafen zur Innenstadt, wenn ganze Straßen für die Autokolonnen der Staatschefs und Tausender ihrer Mitarbeiter abgeriegelt werden. Viele Geschäftsleute fragen sich, ob ihre Läden geschützt werden müssen und für Kunden erreichbar sind.