Hamburg. Rankings vergleichen Lebensqualität, Mobilität und sogar Glück. In welchen Bereichen die Hansestadt überraschend gut abschneidet.

Wo stehen wir? Für viele Hamburger ist ihre Heimat die schönste Stadt der Welt. Für die übrigen wurden Rankings erfunden, die regelmäßig mit manchmal mehr und gelegentlich weniger repräsentativen Befragungen erheben, wie die Stadt im bundesweiten oder gar internationalen Vergleich dasteht. Da geht es um Glück und Mobilität, um Lebensqualität, Geselligkeit oder direkte Demokratie – kaum ein Thema, zu dem es nicht ein Ranking gibt. Und bei einigen dieser Städtevergleiche belegt Hamburg sogar einen der Spitzenplätze. Ein Überblick über die spannendsten und einige skurrile Rankings:

Nette Menschen treffen – das kann man laut einer aktuellen Umfrage von Hostelworld in Deutschland am besten in der Hansestadt. Im weltweiten Vergleich erreicht Hamburg Platz 9 bei der Geselligkeitsstudie. Dafür wurden mehr als 12.000 Teilnehmer aus 28 Ländern befragt. Das Ergebnis: Besonders freundlich und gesellig ist man in den schwedischen Städten Göteborg und Stockholm sowie in Chicago.

Kriterien waren unter anderem die sozialen Aktivitäten (wie oft treffen die Bewohner ihre Freunde, gehen zusammen essen oder etwas trinken und nutzen soziale Medien?) und die Haltung zur Geselligkeit (wie viel Wert legen die Bürger auf direkte Begegnungen und Einladungen nach Hause?). Das Abschneiden Hamburgs zeigt: So kühl wie das Klischee es will, sind die Nordlichter gar nicht.

Ganz schön gesellig: Hamburger genießen am Wochenende die Sonne am Elbstrand von Övelgönne
Ganz schön gesellig: Hamburger genießen am Wochenende die Sonne am Elbstrand von Övelgönne © dpa | Daniel Bockwoldt

In Sachen Transparenz ganz vorn – in diesem Ranking ist Hamburg klarer Sieger. Denn: Kein Bundesland ist so transparent für seine Bürger. Als einziges der 16 deutschen Bundesländer hat Hamburg ein Transparenzgesetz. Dieses verpflichtet Behörden, wichtige Daten eigenständig und kostenlos zu veröffentlichen. Für die Hamburger hat das den Vorteil, dass sie nicht mehr um Auskunft bitten müssen, sondern wichtige Informationen und Gutachten in einem Internetportal finden.

Wo lässt es sich am besten leben? Natürlich in Hamburg – finden zumindest die Hamburger selbst. Auch eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Mercer sieht die Stadt in Bezug auf die Lebensqualität weltweit auf einem der vorderen Plätze – Rang 19. Eine Untersuchung der Londoner Institut Economist Intelligence Unit hatte Hamburg sogar zu den zehn Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit gezählt, vor Sydney (11. Platz) und Berlin (23. Platz) – auch weil Hamburg bisher vom Terror verschont wurde. Untersucht wurden unter anderem Gesundheitsversorgung, Umwelt, Infrastruktur sowie das Bildungs- und Kulturangebot.

Bei Mobilität im Mittelfeld: 14 deutsche Städte hat die Umweltorganisation Greenpeace jüngst im Hinblick auf nachhaltige Mobilität miteinander verglichen. Hamburg landete dabei nur auf Platz 10. Die Kritik von Greenpeace: Die Erreichbarkeit sei zu schlecht, viele Stadtteile seien im ÖPNV nur mit Bussen zu erreichen, was häufig lange Fahrtzeiten bedeute. Greenpeace plädierte für die Wiedereinführung der Straßenbahn. Positiv bewertete die Organisation das Projekt StadtRad. Am besten schnitt bei dem Ranking übrigens Berlin ab.

„Eins der Top-Ten-Reiseziele 2017“ – so bezeichnet die „New York Times“ die Hansestadt. Neben Traumzielen wie den Malediven, der Atacama-Wüste und den Lofoten ist auch Hamburg bei dem Ranking dabei. Und zwar als einzige deutsche Stadt. Die Begründung der Zeitung: Die Stadt sei ein Paradies für Architektur- und Designliebhaber. Besonders die Elbphilharmonie, die Promenade am Hafen und die Speicherstadt seien für Besucher sehr reizvoll.

Hamburger sind ausgeschlafen: Während 5,6 Prozent der Deutschen Probleme beim Ein- und Durchschlafen haben, sind es in der Hansestadt laut einer Umfrage der rag der Barmer-Krankenkasse nur 5,2 Prozent.

Bei direkter Demokratie Spitze: In der Hansestadt fällt der Bürger häufiger selbst die Entscheidungen als anderswo. Wie der Bundesverband Mehr Demokratie im März erhoben hat, zählt Hamburg neben Bayern, Brandenburg und Berlin zu den Spitzenreitern in Sachen Volksbegehren.

Das Glück liegt im Norden: Der Glücksatlas der Deutschen Post sieht Hamburg mit einem Index von 7,14 derzeit auf dem vierten Platz – hinter Schleswig-Holstein (7,36), Baden (7,22) und Niedersachsen/Nordsee (7,17). Da schnitt die Hansestadt zwar schon mal besser ab, aber man kann sich vielleicht darauf einigen, dass die Metropolregion glücklich macht. Berücksichtigt wurden Faktoren wie privates Glück, die wirtschaftliche Situation, Lohnentwicklung und Gesundheit.