Hamburg. Es ist eine Reaktion auf die Anschläge im Vorfeld des G20-Gipfels. Das Abendblatt hatte vorab über diese Sicherheitsmaßnahme berichtet.

Die Hamburger Polizei hat auf die Anschläge der letzten Wochen im Vorfeld des G20-Gipfels reagiert und in der Nacht zu Freitag die Elphilharmonie, das Rathaus und die Messehallen gesichert. Mit einer Hundertschaft im Einsatz gingen die Beamten entlang der drei Objekte, die zunächst nur nachts gesondert geschützt werden sollen, auf Streife. Der polizeiliche Lagedienst wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.

Innensenator Andy Grote hatte diesen Schritt im Abendblatt-Interview bereits im Vorfeld angekündigt. "Alle gefährdeten Orte werden zusätzlich gesichert. Ab der kommenden Woche werden auch Polizisten aus mehreren Bundesländern in Hamburg im Einsatz sein", sagte der SPD-Politiker. „Die Bewachung gilt nicht nur sporadisch, sondern durchgehend.“ Grote betonte, dass die zusätzliche Sicherung unabhängig von den jüngsten Angriffen zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung des Gipfels geplant war.

Zuletzt waren am Montagmorgen durch einen Brandanschlag acht Polizeiwagen auf dem Gelände einer Polizeidienststelle in Eimsbüttel teils völlig zerstört worden. Vor knapp zwei Wochen verübten Linksextremisten zwei Brandanschläge: An der Schmarjestraße, in der Nähe der Wohnung von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), ging ein Transportwagen der Polizei in Flammen auf; zur gleichen Zeit wurde unweit des Polizeipräsidiums in Winterhude ein Bus der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an­ge­griffen und zerstört. "Wir sind darauf vorbereitet, dass sich die jüngsten Angriffe bis zum Juli fortsetzen könnten", so Grote.

Linke planen "Aktionsmonat"

Der April soll als „Aktionsmonat“ für Gewaltbereite aus der linken Szene die „heiße Phase“ vor dem G20-Gipfel einläuten. Sowohl gemäßigte als auch extremistische Gruppen haben dafür konkrete Planungen entworfen – die Bandbreite soll von offiziellen Veranstaltungen zur Geldgewinnung über Konferenzen bis zu gezielten Anschlägen auf noch unbekannte Ziele reichen.

Zum G20-Gipfel in Hamburg am 7. und 8. Juli werden das Messegelände im Karolinenviertel, Teile der Innenstadt und die Elbphilharmonie zu Sicherheitszonen erklärt. Insgesamt werden mehr als 15.000 Polizisten im Einsatz sein.