Hamburg . Experten der City-Health-Untersuchung stehen in der Elbphilharmonie Rede und Antwort – 300 Abendblatt-Leser können dabei sein.
Es geht um ein gesünderes Leben in der Hansestadt – da helfen viele Bürger gern mit: Fast 6000 Hamburger zwischen 45 und 74 Jahren haben sich schon am Uniklinikum Eppendorf (UKE) medizinisch untersuchen lassen, um die Erforschung großer Volkskrankheiten zu unterstützen. Die Erkenntnisse könnten zu einer besseren Früherkennung und Prävention von Herzinfarkt, Herzschwäche, Vorhofflimmern, Schlaganfall und Demenz führen.
Vor zwei Jahren startete die sogenannte Hamburg City Health Studie (HCHS), nach Angaben der Organisatoren die größte ortsbezogene Langzeitstudie der Welt. Am 8. Mai wollen die beteiligten Wissenschaftler eine Zwischenbilanz präsentieren. Dafür haben sie sich einen besonderen Ort ausgesucht: den kleinen Saal der Elbphilharmonie.
So nehmen Sie teil
300 Abendblatt-Leser können an der Veranstaltung am 8. Mai gratis teilnehmen. Wer Interesse hat, schickt eine Nachricht direkt an folgende Internet-adresse: s.bruder@uke.de.
Bei Erfolg erhalten Sie einen Code, mit dem Sie die Karten online oder telefonisch bei der Elbphilharmonie bestellen können.
Der Einlass zu der Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Die Podiumsdiskussion startet dann um 20 Uhr. Der Kartenvorverkauf beginnt am 10. April.
Prof. Stefan Blankenberg,
der wissenschaftliche Leiter der Gesundheitsstudie, wird als Podiumsgast Fragen der Bürger beantworten. Die Fragen können vorher an folgende Adresse geschickt werden: Epidemiologisches Studienzentrum, z. H.
Frau Bruder, Martinistraße 52, Gebäude 057/O59, 20246
Hamburg, Fax: +49 (0) 40 7410-40163 , E-Mail: s.bruder@uke.de
Bei der Abendveranstaltung kostenlos dabei sein können 300 Abendblatt-Abonnenten: Für sie stehen Karten bereit, die sich über die Elbphilharmonie abrufen lassen.
Regulär kosten die Tickets 15 Euro. Vorab können die teilnehmenden Leser ihre Fragen an das Studienzentrum im UKE schicken: zum Sinn und Zweck der langfristigen Untersuchung, in deren Verlauf insgesamt 45.000 Hamburger untersucht werden sollen, zu gesunder Lebensführung und zur Medizin von morgen.
Der Einlass für die zweistündige Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider wird das Publikum begrüßen. Auf dem Programm steht eine Podiumsdiskussion zum Thema „Medizinstadt Hamburg“, an der die Initiatoren der Studie und ihre Botschafter teilnehmen werden. Und natürlich werden die Forscher dann auch die Fragen der Leser beantworten.
Am Montag besuchte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) das Studienzentrum am UKE, um sich ein Bild der großen Gesundheitsstudie zu machen. „Ich freue mich und bin stolz, dass Hamburg Ort dieser Gesundheitsstudie ist“, sagte Fegebank. Die Untersuchung brauche den weltweiten Vergleich nicht zu fürchten. Am Gespräch mit der Senatorin nahmen unter anderem Professor Stefan Blankenberg, Leiter der Studie, und der Neurologe Prof. Christian Gerloff teil.
Mehr als 30 Kliniken eingebunden
Bei der Gesundheitsstudie arbeiten mehr als 30 Kliniken und Institute des UKE zusammen. Dabei geht es nicht nur um Krankheiten von Herz und Gehirn, sondern auch um andere weitverbreitete Krankheiten. So werden die Teilnehmer auf Anzeichen von Diabetes, Haut- und Prostatakrebs, Gefäßerkrankungen (Thrombose, das Aortenaneurysma und arterielle Durchblutungsstörungen in den Beinen), Lungenerkrankungen und einer Depression getestet. Außerdem werden die Probanden auf ihre Mundgesundheit untersucht und darauf, wie gut sie das Altern bewältigen.
Das Ziel ist, durch umfangreiche Tests, zum Beispiel Blutuntersuchungen, Bildgebung mit dem Ultraschall und der Kernspintomografie, sowie detaillierte Befragung diejenigen Personen herausfiltern, die bestimmte Volkskrankheiten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erleiden werden.
Gesucht werden unbekannte Risikofaktoren
Darauf aufbauend könnten Ärzte diese Menschen auch schon frühzeitig therapieren. Zum Beispiel fällt das Vorhofflimmern, eine Rhythmusstörung in den Herzvorhöfen, häufig erst dadurch auf, dass der Betroffene einen schweren Schlaganfall erleidet.
In der Studie wollen die UKE-Forscher nach bisher unbekannten Risikofaktoren für die großen Volkskrankheiten suchen. Potenzielle Teilnehmer werden von den Einwohnermeldeämtern nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und vom UKE eingeladen. Die Stichprobe wird allerdings so angelegt, dass ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung gegeben ist. Deshalb kann man sich nicht bewerben, weil eine Aufnahme sonst den Aufbau der Studie durcheinanderbrächte.
Anonymisierte Daten
Besonderes Interesse zeigte die Wissenschaftssenatorin daran, wie bei so vielen persönlichen Daten der Schutz derselben gewährleistet werde. Prof. Blankenberg verwies darauf, dass vor Start der Studie alle Fragen mit dem Datenschutzbeauftragten „durchdiskutiert“ worden seien. Grundsätzlich arbeiteten die Mitarbeiter mit anonymisierten Daten. Nur ein sogenannter Treuhänder wäre, wenn es denn notwendig wäre, in der Lage, Daten konkreten Personen zuzuordnen.
Nach den Worten von Prof. Blankenberg haben lediglich vier der bislang 6000 Studienteilnehmer verlangt, die eigenen Daten zu löschen. „Die Daten wurden dann auch gelöscht“, betonte er. Fegebank zeigte sich zufrieden und meinte: Die geringe Zahl jener, die ihre Daten gelöscht sehen wollten, spreche für sich. Ergebnisse der Studie konnte Prof. Blankenberg am Montag noch nicht vorlegen. „Wir rechnen in naher Zukunft damit.“