Hamburg . Behörden beraten, ob die Alsterschwäne die Halle in Eppendorf verlassen können. Wegen der Geflügelpest könnte sich die Brut verzögern.

Im März beginnt die Brutzeit der Schwäne. Doch die 120 Alsterschwäne sind wegen der Vogelgrippe nach wie vor in der Zeltanlage des Eppendorfer Mühlenteichs untergebracht. "Ob und wann die Tiere herausgelassen werden, beraten die Behörden nächste Woche", sagte der für die Wasservögel zuständige Schwanenvater Olaf Nieß dem Abendblatt.

Die Fachdienststellen müssten die Lage bewerten. "Es ist überhaupt noch nicht zu sagen, welches Datum realistisch ist", ergänzte Nieß. Der für den 21. März geplante Rücktransport auf die Alster war bereits gestrichen worden.

Jedes Jahr im Schnitt 30 Küken

Die unter dem Schutz und der Fürsorge der städtischen Behörden stehenden Alsterschwäne ziehen jedes Jahr etwa 30 Küken groß. Dazu bauen sie ein Dutzend Nester auf der Alster. "Es ist nun durchaus möglich, dass wir in diesem Jahr mit weniger Nachwuchs rechnen müssen", sagte Nieß.

Bisher sei er mit der Situation der Tiere in der Hallenanlage zwar sehr zufrieden. Erfahrungen mit Schwänen, die während der Brutzeit auf engem Raum zusammenleben müssen, habe er bisher aber nicht. "Wir bekommen dann eine neue Lage", sagte Nieß.

Die Halle in Eppendorf misst 550 Quadratmeter, der Teich in der Quarantäne-Anlage bietet 100 Quadratmeter zum Schwimmen. Die männlichen Schwäne gelten in der Zeit der Fortpflanzung als sehr aggressiv.

Die Frage, wann die Tiere auf die Alster gelassen werden, müsse danach entschieden werden, "was als sicher und vernünftig" gelten könne, sagte Nieß. Dabei spiele beispielsweise eine Rolle, wann und wo zuletzt Fälle der Vogelgrippe aufgetreten waren.

Infizierte Schwäne

Infizierte Schwäne waren Mitte März noch im Kreis Stormarn gemeldet worden. Ein toter Schwan wurde kürzlich auch in Wohldorf-Ohlstedt im Norden Hamburgs entdeckt. Die für Menschen ungefährliche Krankheit war Anfang November erstmals bei Vögeln in Plön (Kreis Ostholstein) festgestellt worden. Seitdem hat sie sich in ganz Deutschland ausgebreitet.