Hamburg. Im Juli soll die Entscheidung für einen der Anbieter fallen und die Vertragsunterzeichnung folgen. Dann beginnt die Testphase.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Kreuzmann hat dem Senat vorgeworfen, mit der geplanten Software-Umstellung bei der Sozialhilfe ein „weiteres IT-Millionengrab“ zu schaufeln. „Mehrkosten in Höhe von 41,5 Millionen Euro für die neue Software sind die unmittelbare Folge schlechter Planung und unzureichender Projektsteuerung durch die Sozialbehörde“, sagte Kreuzmann.

Wie berichtet, ergibt sich aus einer Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft, dass bis zur geplanten Inbetriebnahme des Gesamtsystems im Herbst 2019 rund 41,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen. Derzeit läuft die europaweite Ausschreibung für den Ankauf einer Standardsoftware. Im Juli soll die Entscheidung für einen der Anbieter fallen und die Vertragsunterzeichnung folgen. Dann beginnt die Testphase.

109 Millionen Euro für JUS-IT

Ursprünglich war vorgesehen, dass das Computerprogramm JUS-IT für den Bereich der Jugend- und der Sozialhilfe eingesetzt werden sollte. Wegen immer neuer Kostensteigerungen wurde der Vertrag mit IBM schließlich 2015 gekündigt. Für JUS-IT, das nun nur für die Jugendhilfe genutzt wird, sind bereits 109 Millionen Euro ausgegeben worden.

„Von kostenstabilem Planen und Umsetzen bei IT-Verfahren ist der Senat meilenweit entfernt“, sagte der CDU-IT-Experte. Schon für die verspätete Einführung der Personalverwaltungssoftware KoPers im August 2016 wurden 30 Millionen Euro mehr benötigt.