Hamburg. Oberleitung defekt, Ferien-Ende und eine S-Bahn, die in die falsche Richtung fährt. Bahnsprecher: “Da ist heute der Wurm drin.“

Am ersten Tag nach den Schulferien ist es im Hamburger Nahverkehr am Montagmorgen zu etlichen Störungen, Verspätungen und Zugausfällen gekommen. In Blankenese verfuhr sich zudem eine S-Bahn regelrecht. "Da ist heute der Wurm drin", so ein Bahnsprecher.

Tatsächlich waren und sind die Ursachen vielfältig: Am frühen Morgen gab es im Bereich Poppenbüttel eine Störung bei der S1 und damit Verspätungen. Nahezu zeitgleich registrierte die Bahn auch wieder einmal eine Signalstörung im Hauptbahnhof, die erst gegen 10.30 Uhr behoben wurde. Folge: Die S-Bahnen der Linien S31 und S3 zwischen Pinneberg und Stade fuhren unregelmäßig, verspäteten sich oder fielen auch aus.

S-Bahn fuhr irrtümlich Richtung Wedel

Besonders drastisch war am Morgen auch eine Panne bei der Weichenschaltung in Blankenese. Gegen 9 Uhr fuhr daher eine S-Bahn "irrtümlich" Richtung Wedel – und nicht wie sie sollte zurück in Richtung Innenstadt. Die Reisenden seien dann in Iserbrook ausgestiegen und haben auf den Zug der Gegenrichtung warten müssen, bestätigte die Bahn. Die betroffene S-Bahn musste aus Sicherheitsgründen allerdings bis Wedel durchfahren, weil die Signale entsprechend gestellt waren.

Damit nicht genug: Eine Signalstörung gab es der Bahn zufolge auch in Tornesch, so dass Regionalzüge aus Schleswig-Holstein mit Verspätungen zu tun hatten und Pendler dort ebenfalls zu spät zum Job kamen.

Auch der Fernverkehr hatte Probleme

Und parallel kam es dann auch noch im Fern- und Regionalverkehr der Metronomzüge zu Verspätungen von bis 20 Minuten. Dort war eine Oberleitung in Harburg defekt. Angesichts von einigen Signalstörungen der jüngsten Zeit spricht Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis auch von einer gehäuften Zahl von Pannen in den vergangenen Wochen. "Das ist aber Zufall und hat nichts mit mangelnder Wartung zu tun", sagt er. Im Jahresschnitt dürfte der Verspätungsgrad der S-Bahn im normalen Bereich liegen: 95 Prozent aller Fahrten seien demnach pünktlich.

Aber nicht nur Bahn-Kunden hatten am Montag Probleme, auch bei den Bussen der Hamburger Hochbahn gab es etliche Verspätungen. Im Hamburger Westen mussten Kunden bis zu 20-minütige Verspätungen hinnehmen, hieß es. Grund seien der vermehrte Berufsverkehr am ersten Tag nach den Ferien, die Wetterlage und Baustellen. Eine ähnliche "Verspätungslage" gab es demnach auch im Bereich Wilhelmburg/Harburg.

Und in Finkenwerder konnte die Hochbahn mit ihren Bussen der Linien 150 und 251 zeitweise sogar gar keine Haltstellen bedienen. Grund war eine Bombenentschärfung. Betroffen war davon auch der Fähranleger der Linie 62.

Bus-Warnstreik in Schleswig-Holstein

Starke Nerven mussten unterdessen auch Nahverkehrskunden in Lübeck und Neumünster am Montag an den Tag legen. Dort hatten allerdings Warnstreiks den Busverkehr nahezu lahmgelegt. Für den Dienstag hat die Gewerkschaft Ver.di auch zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Kiel und Flensburg aufgerufen.