Hamburg. Aus für das Alsterwasser? Astra ruft nach einem Bericht im Abendblatt zur Abstimmung über den Namen des Biermischgetränks auf.
Damit hatte man bei Astra offenbar nicht gerechnet: Nach einem Bericht im Abendblatt, der bekannt machte, dass ausgerechnet die traditionsreiche Hamburger Biermarke das Alsterwasser abschafft und ihr Bier-Zitronenlimo-Gemisch mit neuer Rezeptur als Kiezmische mit dem wenig hamburgischen Zusatz "fruchtiges, trübes Radler" verkauft, hagelte es massive Kritik, vor allem in den sozialen Netzwerken.
Facebook-Nutzer sollen jetzt entscheiden
Nur wenige Stunden später ruderte der Brauereikonzern Carlsberg zurück und kündigte offenbar als Reaktion auf die massiven Proteste an, die User im Internet über die künftige Bezeichnung des Biermischgetränks abstimmen zu lassen. Seit Donnerstagabend können die Nutzer der Astra-Community auf Facebook nun darüber abstimmen, ob die Kiezmische weiter unter dem Begriff Radler oder doch wieder als Alsterwasser verkauft werden soll. Die User können zwischen einem "Like" für Radler und einem "Herz" für Alsterwasser entscheiden. Die Abstimmung läuft noch bis Sonntagabend (24 Uhr). Eine Entscheidung will Carlsberg in der kommenden Woche bekanntgeben.
Nach knapp 24 Stunden ist das Ergebnis eindeutig: Demnach stimmten bislang mehr als 11.350 Facebook-Nutzer für Alsterwasser, rund 2100 plädierten für den Begriff Radler (Stand: Freitag, 15.30 Uhr). Auch in der Kommentarspalte entwickelte sich nach kurzer Zeit erneut eine hitzige Diskussion. "Da Astra aus Hamburg kommt, muss es einfach Alster heißen", so ein Nutzer. Eine andere Frau empört sich: "Dass man da überhaupt wählen soll, ist doch schon eine Frechheit! Alsterwasser hier im Norden, fertig aus!" Andere begründen ihre Wahl für Radler mit eher fragwürdigen Argumenten: "Gibt'n Like. Nur um zu ärgern."
Zunächst hielt Carlsberg am "Radler" fest
Wie berichtet hatte Carlsberg noch am Dienstag auf Abendblatt-Anfrage an der Bezeichnung Radler festgehalten. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil Hamburg nach wie vor unsere Heimat ist", sagte Christoph Boneberg. Man könne jeden verstehen, der an dem Begriff ,Alsterwasser' hänge. Man wolle die Kunden jedoch nicht in die Irre führen, da Alsterwasser für das bisherige Produkt mit Süßstoff stehe.
Da Astra inzwischen rund 50 Prozent seines Bieres außerhalb von Norddeutschland verkauft, habe man zudem für Klarheit sorgen wollen: "Der Begriff ,Alsterwasser' hat in verschiedenen Regionen Deutschlands auch unterschiedliche Bedeutungen, während der Begriff Radler deutschlandweit bekannt ist und der Verbraucher weiß, was ihn erwartet. Da Astra deutschlandweit expandiert, haben wir uns daher für eine Umbenennung entschieden." Hinter der umstrittenen Entscheidung stehen demnach vor allem marketingtaktische Erwägungen – für die viele Hamburger offenbar kein Verständnis haben.