Harvestehude. Über diese 30 Meter reden Radfahrer und Autofahrer in ganz Hamburg. Wurde an der Isestraße ohne Umsicht gebaut?

Nach nur wenigen Wochen wird der Radweg an der Isestraße/Ecke Grindelberg wieder umgebaut. Rad- und Autofahrer waren mit der Verkehrsführung nicht klargekommen. „Nach dem Umbau zeigte sich, dass diese Verkehrsführung nicht so angenommen wird wie beabsichtigt“, so Richard Lemloh, Sprecher der Verkehrsbehörde. Technisch sei der neue Radfahrstreifen in Ordnung gewesen, verkehrsrechtlich auch. Aber verstanden haben die Verkehrsteilnehmer den nur 30 Meter kurzen Radweg nicht.

Gefährliche Begegnungen zwischen Auto- und Radfahrern

Immer wieder sei es zu gefährlichen Situationen gekommen. „Insbesondere der einbiegende Autoverkehr führt zu Problemen“, so Lemloh. Der Fahrradstreifen war an der Stelle in beide Richtungen befahrbar. Aber Autofahrer und Radfahrer konnten sich gegenseitig nur schlecht sehen, weil der Radweg durch die Pfeiler der U-Bahnbrücke der Linie 3 nicht einsehbar war.

Der neue Plan: Der Rad­weg bleibt zwei­spu­rig, wird aber auf die an­de­re Seite der Pfei­ler ver­legt – damit sich alle Ver­kehrs­teil­neh­mer wie­der besser sehen.

Über den unübersichtlichen Radweg hatte das Abendblatt bereits im Dezember berichtet. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub hatte die Maßnahme als unübersichtlich kritisiert. Und auch Autofahrer Markus Derfler sagte damals schon: „Autofahrer aus der Isestraße, die nach rechts in den Grindelberg abbiegen wollen, müssen zuerst einen Zebrastreifen überqueren, in eine Wartezone vorrücken, dann den zweispurigen Fahrradweg queren und können sich dann erst in den Verkehr einfädeln, bevor sie dann abrupt wieder vor der roten Fußgängerampel stehen dürfen." Derfler befürchtete Auffahrunfälle und Chaos. Genauso ist es dann auch gekommen.

Die Idee hinter dem 30 Meter kurzen rot markierten Radfahrstreifen war es, die Radfahrer, die aus Richtung Kaiser-Friedrich-Ufer kommen, direkt in die Isestraße weiterzuleiten. Die Bauarbeiten sollen diese Woche beendet werden. Kosten: 15.000 Euro.