Hamburg. Der Vorstandschef des Hamburger Konzerns erwägt den Kauf anderer Unternehmen. „Wir werden unser Portfolio erweitern.“

Europas größter Kupferkonzern Aurubis will künftig auch andere Metalle verarbeiten und denkt in diesem Zusammenhang auch an Zukäufe anderer Unternehmen. „Wir gehen den noch konsequenteren Weg vom Kupfer- zum Multi-Metall-Produzenten“, kündigte der neue Vorstandschef Jürgen Schachler während der Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg an.

„Wir werden unser Portfolio erweitern, zum Beispiel im Bereich von Metallen, die in zukunftsorientierten Anwendungen nachgefragt werden“, sagte Schachler, der Mitte vergangenen Jahres die Führungsposition bei dem Hamburger Konzern übernommen hatte. Schon jetzt produziert Aurubis nicht allein Kupfer, sondern auch Gold, Silber, Nickel und Selen.

40 Tonnen Gold pro Jahr

Bei der Kupfergewinnung fallen pro Jahr allein 40 Tonnen Gold im Wert von gut einer Milliarde Euro an. „Auch das können und wollen wir im Rahmen unserer Metallurgie-Expertise noch weiter ausbauen“, sagte der Aurubis-Vorstandschef. Selbst Rohstoffe abzubauen und Minen zu betreiben sei dagegen nicht Teil des Plans, sagte Schachler.

Aurubis werde sich im Zuge seiner „Vision 2025“ weiterhin auf die Herstellung und das Recycling von Metall und Metallprodukten beschränken. Der Konzern wolle aber seine Finanzkraft dazu nutzen, „größer und noch erfolgreicher zu werden“. Dazu könne der Ausbau der Kapazität ebenso gehören wie Akquisitionen, „wenn sie inhaltlich und geografisch zu uns passen“. Das entspricht der bisherigen Linie der Konzernspitze in den vergangenen Jahren.

Anleger zeigten sich wenig beeindruckt

Aurubis betreibt neben der Kupferhütte am Stammsitz auf der Peute in Hamburg ein weiteres deutsches Werk in Lünen (Nordrhein-Westfalen), ist aber auch in Bulgarien, Belgien, Italien, den Niederlanden, Finnland und den USA in der Kupferproduktion aktiv. Der Stahlkonzern Salzgitter ist mit 25 Prozent an Aurubis beteiligt.

Anleger zeigten sich wenig beeindruckt von der Ankündigung des Vorstandschefs: Die Aurubis-Aktie stieg lediglich um 0,7 Prozent auf 56,26 Euro. Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2016/17 hatte Schachler bereits bei der Bekanntgabe der Vorjahresbilanz im Januar einen Gewinnanstieg um mehr als zehn Prozent in Aussicht gestellt. 2015/16 hatte das Ergebnis vor Steuern bei 213 Millionen Euro gelegen. Die Hauptversammlung nahm den Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand an, eine Dividende von 1,25 Euro pro Aktie (Vorjahr 1,35 Euro) auszuschütten. Die Dividendenrendite liegt damit bei 2,5 Prozent.